Ein Zuhause für Fledermäuse
Sieben Fledermausarten im Naturparadies bei Unna nachgewiesen




Das in Nordrhein-Westfalen stark gefährdete Große Mausohr ist im Naturparadies bei Unna zuhause. - Foto: NABU/Otto Schäfer
26. März 2025 – Derzeit halten viele Fledermäuse noch Winterschlaf in Höhlen, Stollen oder Kellern. Mit den ersten warmen Frühlingstagen verlassen die Tiere die Winterquartiere und wandern dann zurück in ihre Sommerquartiere, wo sie ihren Nachwuchs aufziehen. Das Große Mausohr beispielsweise bezieht im April bis Mai gerne Dachböden von Kirchen, Schlössern und anderen großen Gebäuden. Zu den Jagdgebieten des Großen Mausohrs gehören alte Wälder mit wenig Unterwuchs und insektenreiches Offenland, wo es erfolgreich nach Laufkäfern und anderen Insekten jagen kann. In der waldarmen Region der Hellwegbörde bietet das Naturparadies bei Unna dem Großen Mausohr und mindestens sechs weiteren Fledermausarten wertvolle Lebensräume. Die 35 Hektar großen Wald- und Offenlandflächen bei Frömern und Ostbüren sind seit 2022 und 2023 in Obhut der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.
Zwergfledermaus besonders häufig mit Batcorder erfasst

An verschiedenen Standorten im Naturparadies bei Unna wurden die Ultraschall-Signale der Fledermäuse mit Batcorder aufgenommen. - Foto: Bernhard Glüer
Im Sommer 2024 ließ die NABU-Stiftung ein Fledermaus-Monitoring durchführen, um mehr über das Vorkommen und Aktivitäten dieser nachtaktiven Jäger zu erfahren. Für die Untersuchung stellten ehrenamtliche Fledermausschützer an zehn verschiedenen Wald- und Offenlandstandorten sogenannte Batcorder auf. So konnten in insgesamt 30 Nächten die Ultraschallrufe der Fledermäuse aufgenommen und anschließend ausgewertet werden.
Insgesamt wurden sieben Fledermausarten erfasst, darunter die Zwergfledermaus als häufigste Art. Mit dem Großen Mausohr, Großen Abendsegler und der Rauhautfledermaus wurden zudem Arten entdeckt, die vor allem auf strukturreiche Lebensräume mit alten Bäumen angewiesen sind und in Nordrhein-Westfalen nur sehr selten vorkommen. Auch bedrohte Arten wie das Braune bzw. Graue Langohr konnten vereinzelt erfasst werden. In den kommenden Jahren wollen wir die Erfassung wiederholen, um zu beobachten, wie sich die natürliche Waldentwicklung auf die Fledermauspopulation auswirkt.
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