So helfen wir den letzten Schreiadlern
Neue Nahrungsflächen durch Landkauf und Heckenpflanzungen




Die NABU-Stiftung schafft für Schreiadler artenreiche Wiesen in ihren Brutgebieten in Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg. - Foto: Szczepank/stock.adobe.com
31. März 2025 – Noch sind die Schreiadler auf Rückreise von ihren Winterquartieren im südlichen Afrika nach Europa. Wenn sie dann im April in den heimischen Brutgebieten in Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg ankommen, haben sie häufig eine anstrengende und gefährliche Reise hinter sich. Aber nicht nur die Gefahren auf dem Zugweg bedrohen den Schreiadler, auch machen störende Veränderungen in den Brutgebieten dem scheuen Greifvogel zu schaffen. Um die Nahrungsbedingungen in zwei Brutgebieten in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern, pflanzten wir im Winter 2025 mehrere Hecken und sicherten weiteres Schreiadlerland.
Heckenpflanzung mit 1.000 Wildsträuchern und Bäumen

Im Griever Holz pflanzte die NABU-Stiftung Hecken, die dem Schreiadler künftig als Nahrungsrevier dienen. - Foto: Ludwig Klein
Im Griever Holz im Landkreis Rostock pflanzten wir drei Hecken auf einer Länge von 500 Meter entlang von Grünland, um ein neues Nahrungsrevier für den Schreiadler zu schaffen. Denn Hecken bieten wichtige Lebensräume für Kleinsäuger wie Feldmäuse, die vor allem auf dem Speiseplan des Schreiadlers stehen. Für unsere Hecken ließen wir 1.000 Gehölze aus 17 regionalen Wildsträuchern und Baumarten pflanzen, darunter Weißdorn, Holunder und Feldahorn. Ein Zaun schützt die noch jungen Pflanzen in der Anfangszeit vor Verbiss durch Wild. Außerdem ließen wir Ansitzstangen aufstellen, die dem Schreiadler und anderen Greifvögeln bei der Jagd helfen.
Weiterer Flächenkauf bei Lapitz
In der westlich von Neubrandenburg gelegenen Lapitz-Geveziner Waldlandschaft erwarben wir drei Hektar Röhrichtfläche in der Nähe eines Schreiadlerwaldes. Mit dieser Fläche und weiteren rund 30 Hektar Grünland, das wir im letzten Jahr teilweise durch Spenden erwarben, werden wir in den kommenden Jahren das Nahrungsangebot für den Schreiadler vergrößern. Das ist besonders wichtig für den Bruterfolg, denn oft fehlt im Sommer ausreichend Nahrung für den Nachwuchs. Das neu erworbene Land werden wir auf eine naturschonende Bewirtschaftung umstellen, die Rücksicht auf Vögel, Amphibien und Kleintiere nimmt. Zusätzlich werden wir die vorhandenen Entwässerungsgräben zurückbauen und Kleingewässer schaffen. Davon wird künftig nicht nur der Schreiadler profitieren, sondern auch Weißstorch, Rotmilan und Moorfrosch.Ende 2024 erwarb die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe mit Unterstützung von Spenden sechs Hektar bei Lapitz in Mecklenburg-Vorpommern. Das Land werden wir in artenreiche Wiesen umwandeln, damit Schreiadler und Weißstorch hier wieder genügend Nahrung finden. Mehr →
Seit Sommer 2024 engagiert sich die NABU-Stiftung in einem gemeinsamen Projekt mit der Deutschen Wildtier Stiftung und der Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V für den Schutz des Schreiadlers. Denn wo der bedrohte Adler vorkommt, ist die Artenvielfalt hoch. Mehr →
Mehr zu den Naturparadiesen
Die Waldlandschaft nordöstlich der Müritz ist für viele bedrohte Vogelarten ein wichtiges Brut- und Rastgebiet. Die NABU-Stiftung sichert rund 380 Hektar des Vogelschutzgebietes - auch für Schwarzstorch und Schreiadler. Mehr →
Das Griever Holz gehört zu den schönsten Laubwaldgebieten in Mecklenburg-Vorpommern. Schreiadler, Schwarzstorch und Moorfrosch finden hier eine Heimat. Ein Großteil des Naturschutzgebietes ist seit 2025 in Obhut der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Mehr →
Seit dem Jahr 2024 setzen die Deutsche Wildtier Stiftung, die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und die Stiftung Umwelt und Naturschutz in M-V ein umfassendes nationales Artenhilfsprogramm für den Schreiadler (nAHP-Schreiadler) um. Die Verbundpartner werten die Brut- und Nahrungsgebiete der Schreiadler in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg auf und organisieren kurzfristig wirkende Maßnahmen zur Erhöhung des Bruterfolgs der Art. Das nAHP-Schreiadler wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BUMV).