Der zugewachsene Wiesenhang im Stachelroder Tal wurde von Gehölzen und verfilztem Pflanzenbewuchs befreit. - Foto: Erik Welk
Im Einsatz für den Feld-Enzian
Ehrenamtliche helfen gefährdeter Art im Stiftungsgebiet in Sachsen-Anhalt




Der violett blühende Feld-Enzian kam früher häufig auf mageren Wiesen und Weiden vor. - Foto: Ulrich Sach/www.naturgucker.de
7. April 2025 – Der Feld-Enzian kommt anders als sein Verwandter, der bekannte Alpen-Enzian, auch außerhalb des Alpenraumes vor. Die früher häufig vorkommende Art ist jedoch heute in den meisten Bundesländern verschwunden und steht in Deutschland auf der Roten Liste. Die letzten größeren Vorkommen gibt es nur noch in Sachsen-Anhalt, doch auch hier sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Im Stachelroder Tal im Saalekreis kamen im März zahlreiche Freiwillige zusammen, um auf einer Stiftungsfläche mehr Platz und Licht für die letzten hier vorkommenden Feld-Enziane zu schaffen. Rund 21 Hektar des Naturschutzgebiets sind in Obhut der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.
Artenschutz durch Pflegeeinsätze und extensive Beweidung
Wie viele andere Pflanzen, die auf magere Wiesen und Weiden angewiesen sind, leidet der Feld-Enzian unter der Intensivierung der Landwirtschaft und der Nutzungsaufgabe von wenig rentablen Flächen. Auch im Stachelroder Tal fehlte in den letzten Jahren eine regelmäßige extensive Nutzung der kleinteiligen Talflächen. Dank der Unteren Naturschutzbehörde wurden allerdings einige verbliebene Magerrasen-Standorte vereinzelt freigestellt, damit diese als Lebensraum für den seltenen Feld-Enzian erhalten bleiben.
Im März organisierte der NABU Merseburg-Querfurt zwei Pflegeeinsätze mit zahlreichen Freiwilligen, um einen zugewachsenen Wiesenhang von Gehölzen zu befreien. Mit Freischneidern und Metallharken entfernten sie Gebüsche und alten Pflanzenbewuchs und verbesserten so die Lebensbedingungen für den Feld-Enzian. Denn für die Keimung und Entwicklung braucht die lichtbedürftige und konkurrenzschwache Art Lücken in der Pflanzendecke. Wie erfolgreich die Aktion war, werden wir spätestens im Herbst sehen, wenn die Pflanzen für eine kurze Zeit erblühen werden. Für die weitere Pflege der wertvollen Magerrasen hat die NABU-Stiftung mittlerweile einen Landwirt gefunden, der die Flächen mit Rindern offenhalten wird.
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