Die neu angelegten Amphibiengewässer in der Kiesgrube Bredelem ... - Foto: Falk Eckhardt
Neue Gewässer für Kreuzkröte und Kammmolch
Stillgelegte Gruben in Niedersachsen für Amphibien verbessert




In der Kiesgrube Bredelem bei Goslar bekommen Amphibien neue Laichgewässer. - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
9. April 2025 – Wenn die Nächte im Frühjahr wärmer werden, machen sich viele Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Die Kreuzkröte verlässt jetzt im April ihre Winterquartiere auf der Suche nach geeigneten Gewässern. Dabei besiedelt sie auch neu oder temporär entstandene Tümpel oder Pfützen. Der Kammmolch ist je nach Witterung schon ab Februar auf Wanderschaft und bevorzugt dauerhafte, vegetationsreiche Weiher als Laichgewässer. Trotz der unterschiedlichen Ansprüche sind beide Amphibienarten durch den Verlust ihrer Lebensräume bedroht und auf Ersatzlebensräume wie Sand- und Kiesgruben angewiesen. Zusammen mit örtlichen Partnern engagieren wir uns daher für den Erhalt von stillgelegten Gruben als Naturparadiese. In Niedersachsen wurden im Winter 2025 zwei weitere Grubenflächen für Amphibien und weitere schützenswerte Arten als neues Zuhause hergerichtet.
Mehr Leben in der Sandgrube Wohlenbeck

Die Kreuzkröte fühlt sich auf ehemaligen Abbauflächen wohl. - Foto: Christian Stepf/www.naturgucker.de
Die etwa fünf Hektar große Sandgrube in Wohlenbeck bei Cuxhaven ist seit 2021 in Obhut der NABU-Stiftung. Das ehemalige Abbaugelände bietet mit seinen Kleingewässern, offenen Sandböden und blütenreichen Magerrasen wertvolle Lebensräume für Amphibien wie die Kreuzkröte und Knoblauchkröte. Gemeinsam dem NABU Land Hadeln und Partnern des EU-LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ werden seit dem Winter 2022 verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um die Lebensbedingungen für die Amphibienwelt auf den zugewachsenen Flächen zu verbessern. Jetzt wurden weitere neue Laichgewässer ausgehoben, mehr offene Sandflächen geschaffen und der Kiefernaufwuchs zurückgedrängt. Von den zusätzlichen Offenlandflächen werden neben der Kreuzkröte auch Zauneidechse, Ringelnatter, aber auch Wildbienen und zahlreiche andere Arten profitieren.
Eine Kiesgrube für Kammmolch & Co.
Die stillgelegte Kiesgrube bei Bredelem, zehn Kilometer nordwestlich von Goslar, ist heute ein wertvolles Refugium für den gefährdeten Kammmolch, aber auch Wasserfrosch, Erdkröte und Teichmolch sind bereits eingewandert. Seit 2018 setzt der NABU Niedersachen und die NABU-Kreisgruppe Goslar hier im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „BOVAR“ umfangreiche Amphibienschutzmaßnahmen durch und verwandeln die alte Kiesgrube in ein Naturparadies. Zur Unterstützung des Projektes erwarb die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe die neun Hektar großen Kiesflächen mithilfe von Spenden. Im Winter 2025 wurden weitere Kleingewässer neu angelegt und bestehende saniert, um vor allem die Wiederansiedlung der Geburtshelferkröte zu fördern. Bereits Ende März wurden die ersten Kammmolche in einem der neu geschaffenen Teiche entdeckt.
In Thüringen und Sachsen-Anhalt engagierten sich Anfang 2024 Ehrenamtliche für den Erhalt und die Entstehung von Kleingewässern in Schutzgebieten der NABU-Stiftung. Damit helfen sie auch dem seltenen Kammmolch bei der Wohnungssuche. Mehr →
Ehemalige Abbauflächen können wichtige Ersatzlebensräume für Amphibien, Vögel und Insekten bieten. Im Winter 2022 unterstützte die NABU-Stiftung als Eigentümerin die Aufwertung von zwei ehemaligen Gruben in Niedersachsen und Thüringen. Mehr →