Wasserbüffel und Schutzzaun sollen Vogelparadies helfen
Neues Projekt am Salziger See in Sachsen-Anhalt gestartet
Der neue Weidezaun im Vogelparadies Salziger See schützt künftig Wasserbüffel und Brutvögel. - Foto: Martin Schulze
15. Oktober 2025 – Der Salziger See gehört zu den artenreichsten Naturräumen Mitteldeutschlands. Doch in den letzten Jahren haben immer weniger Vogelarten wie Rohrdommel, Graureiher und Kiebitz hier erfolgreich brüten können. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe startet daher ab dem Frühjahr 2026 ein großes Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln am Salziger See. Sie helfen die Feucht- und Salzwiesen aufzulockern und den Artenreichtum zu erhöhen. Dafür ließ sie im Oktober 2025 einen acht Kilometer langen Weidezaun bauen, finanziert durch das Land Sachsen-Anhalt und das EU-Förderprogramm ELER. Der Zaun soll auch Gelege und Jungvögel vor Fressfeinden schützen.
Brutvögel brauchen mehr Schutz
Eine aktuelle Brutvogelkartierung zeigt, dass Enten, Gänse, Reiher, Kraniche und Rallen am Salziger See Schwierigkeiten haben, erfolgreich Junge großzuziehen. Viele Gelege und Küken fallen dem eingewanderten Waschbären zum Opfer. So wurde eine große Schilfbrüterkolonie des Graureihers vor einigen Jahren ausgelöscht. Durch die zunehmenden Dürreperioden sind die Wasserflächen zudem stark zurückgegangen. Daher sind auch die Bestände von Schilfbrütern wie der Rohrdommel und der Rohrweihe in den vergangenen zehn Jahren stark eingebrochen.
Mit dem Zaunprojekt beschreitet die NABU-Stiftung in Mitteldeutschland Neuland. Vorbild ist ein Projekt in der Hessischen Wetterau. Um die Brutvögel zu schützen, werden Kernbereiche der Weidefläche zusätzlich mit einem engmaschigen Zaungeflecht und stromführenden Litzen gegen Beutegreifer gesichert. Wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit den im Gebiet aktiven Jägern, die durch strenge Bejagung den nicht zur heimischen Fauna zählenden Waschbären und andere Fressfeinde aus dem Gebiet vertreiben sollen. So könnten Graureiher wieder Nachwuchs großziehen und auch die stark gefährdeten Knäk- und Löffelenten profitieren.
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