Der Fledermausstollen Wittmannsgereuth
Ein Schlafzimmer für Fledermäuse
Im Herbst 2014 ließ die NABU-Stiftung in Kooperation mit dem NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt die Einflugsöffnung am Fledermausstollen durch ein Stahlgitter sichern. Die Vergitterung schützt die überwinternden Tiere im Stollen vor Störungen von außen. Im Zuge dieser Arbeiten ließen die Aktiven vor Ort zwei weitere Stollenmundlöcher im Schweinbachtal vergittern, deren Grundflächen die NABU-Stiftung zuvor gekauft hatte.
Bereits 2002 erwarb die NABU-Stiftung mit Hilfe von Spendengeldern den Eingang zum Fledermausstollen samt einem Teil der benachbarten Streuobstwiese. Seitdem bewahrt die NABU-Stiftung den Waldhausstollen als Winterquartier für neun hier vorkommende Fledermausarten, darunter auch die vom Aussterben bedrohte Kleine Hufeisennase. Der Fledermausstollen gehört zu den 10 bedeutenden Winterquartieren für Kleine Hufeisennasen in Thüringen.
Ideal für Mausohr, Langohr & Co.
Im Stollen überwintert nicht nur die Kleine Hufeisennase, sondern auch andere Fledermausarten wie das Großes Mausohr, die Große Bartfledermaus, die Kleine Bartfledermaus, die Fransenfledermaus, das Braune Langohr, die Wasserfledermaus, Nordfledermaus und Mopsfledermaus. Im Sommer jagen die Tiere in der naheliegenden alten Streuobstanlage und finden dort reichlich Nahrung.
Vor Ort kümmert sich der NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt um die fachliche Betreuung des Fledermausstollens.
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete. Die Fördermittel für das Projekt wurden von der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt ausgereicht. Im Rahmen des Förderprojekts verwendete die NABU-Stiftung rund 200.000 Euro für den Fledermausschutz und die Errichtung eines Artenschutzturms, die Fledermaus-Villa Sommerstein.
Mehr Infos
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