Fledermaus-Villa Sommerstein
Ein neues Heim für die Kleine Hufeisennase
Die NABU-Stiftung erhält bereits mit dem Fledermausstollen Wittmannsgereuth ein ideales Winterquartier für Kleine Hufeisennasen im Raum Saalfeld. Im Sommer benötigen Fledermaus-Weibchen allerdings ein geeignetes Quartier, in dem sie ihre Jungen zur Welt bringen und gemeinsam aufziehen können. Als Wochenstube diente den kleinen Hufeisennasen bisher eine alte Villa im ehemaligen „Sanatorium Sommerstein“ am Rande von Saalfeld. Allerdings befindet sich das leer stehende Gebäude mittlerweile in einem so schlechten Zustand, dass es vom Verfall bedroht ist.
Artenschutzturm als neue Fledermausvilla
Um die Quartiersituation während der Sommersaison zu verbessern, ließ die NABU-Stiftung zusammen mit dem NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt im Herbst 2014 einen Artenschutzturm für Fledermäuse errichten. Von der neuen „Fledermaus-Villa“ können die Tiere in eine unmittelbar angrenzende Streuobstwiese ausfliegen und jagen gehen. Der Grundstückseigentümer stimmte freundlicherweise dem Bau der Fledermaus-Villa zu.
Artenschutzturm bietet viel Platz für Fledermäuse
Der Artenschutzturm ist so gebaut, dass sich die Kleinen Hufeisennasen in ihrem neuen Quartier wohl fühlen können. Im Gebäude gibt es unterschiedliche Hangplätze, die die Tiere je nach Temperatur wechseln können. An kälteren Tagen im Sommer finden die Fledermäuse im temperaturstabilen Keller eine geeignete Bleibe, an sonnigen Tagen kann sich das Gebäude gut erwärmen und bietet ausreichend Platz unterm Dach. Auch andere Fledermaus-Arten wie beispielsweise das Braune Langohr können in dem Artenschutzturm günstige Bedingungen und Hangplätze finden. Wie die Fledermäuse am Ende das neue Quartier besiedeln, werden die kommenden Jahre zeigen.
Vor Ort kümmert sich der NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt um die fachliche Betreuung des Artenschutzturms.
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete. Die Fördermittel für das Projekt wurden von der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt ausgereicht. Im Rahmen des Projektes verwendete die NABU-Stiftung rund 200.000 Euro für die Errichtung des Artenschutzturms sowie für die Sicherung von Einflugsöffnungen am Fledermausstollen Wittmannsgereuth.
Der ehemalige Waldhausstollen in Wittmannsgereuth ist ein ideales Winterquartier für Fledermäuse, wie Großes Mausohr und Kleine Hufeisennase. Um die Tiere vor Störungen von außen zu schützen, ließ die NABU-Stiftung 2014 die Stolleneinflugsöffnung vergittern. Mehr →
In Thüringen zählten Fledermausschützer rund 240 Kleine Hufeisennasen und andere gefährdete Fledermausarten im NABU-Stiftungseigenem Stollen. Noch vor einigen Jahren nutzten nur eine Handvoll Fledermäuse die ehemaligen Stollen als Winterquartier. Mehr →