Grünliche Waldhyazinthen sind selten geworden. - Foto: Frauke Hennek
Orchideenwäldchen Lindholz
Mit den letzten Waldhyazinthen Brandenburgs
Um eine Grünliche Waldhyazinthe in der Natur zu entdecken, braucht man inzwischen viel Glück, denn sie ist sehr selten geworden. In Brandenburg gibt es nur noch ein einziges Vorkommen dieser in ganz Deutschland bedrohten Orchideenart: Im Naturschutzgebiet Lindholz, 35 Kilometer vor den Toren Berlins, wachsen die letzten Grünlichen Waldhyazinthen Brandenburgs. Um diese zu schützen, kaufte die NABU-Stiftung mit Hilfe von Spendengeldern Ende 2015 rund 14 Hektar Wald mit angrenzenden Acker und Wiesen.
Orchideenwald in NABU-Hand
Als die Flächen im Naturschutzgebiet Lindholz zum Verkauf standen, nutzten wir die Chance sofort und unterschrieben den Kaufvertrag. Denn durch die landwirtschaftliche Nutzung der angrenzenden Fläche, sickerte unentwegt nährstoffreicher Dünger in das Orchideenwäldchen. Wo einst Hunderte Waldhyazinthen wuchsen, konnten nach drei Jahren nur noch 24 Exemplare nachgewiesen werden! Als Eigentümer der Flächen können wir jetzt die letzten Orchideen dauerhaft schützen.
Im März 2016 haben wir gemeinsam mit dem NABU-Regionalverband Osthavelland Sträucher und Brennesseln entfernt, um den empfindlichen Hyazinthen wieder Licht und Luft zu verschaffen. Als Eigentümer werden wir zukünftig einen breiten Grünlandstreifen als Puffer zwischen dem Acker und der Waldhyazinthe anlegen, um die sensiblen Gewächse gegen Nährstoffeinträge zu schützen. Nach Ablauf des bestehenden Pachtvertrages stellen wir den Acker auf eine ökologische Landwirtschaft ohne künstliche Dünger und Pestizide um.