Im Naturschutzgebiet "Roter See bei Glowe" - Foto: Joachim Kleinke
Roter See bei Glowe
Vom See zum Moor
Das 233 Hektar große Naturschutzgebiet „Roter See bei Glowe“ liegt am östlichen Ende der Schaabe, einem schmalen Landstreifen auf der Ostseeinsel Rügen. Jahrhundertelang war das Gebiet völlig baumfrei und wurde als extensives Weideland genutzt. Seit die Nutzung der Flächen 1990 aufgegeben wurde, nimmt die Kulturlandschaft zunehmend den Charakter einer Wildnis an.
Heute bietet das Gebiet um den ehemaligen Roten See einen strukturreichen Lebensraum: hier gibt es ein Küstenüberschwemmungsmoor, alte Bruchwälder, sandig-kiesige Flachwasserzonen mit Salde, Kamm-Laichkraut und einem lockeren bewachsenen Ufersaum aus Schilf. Der Rote See ist heute verlandet und zum Moor geworden.
Typische Pflanzenarten sind Gänse-Fingerkraut, Milchkraut, Grasnelke, Heidekraut, Pracht-Nelke und vereinzelt Wacholder. Auf den höher gelegenen Strandwällen stehen totholzreiche Wälder aus Birken, Kiefern und Stiel-Eichen, in denen der Schwarzspecht lebt. In den feuchten, von Grundwasser gespeisten Senken finden sich Brackwasserröhrichte mit Schilf und Wassernabel.
Im Gebiet brüten u.a. der Mäusebussard, Waldohreule, Rohrweihe und Pirol. Auch Kreuzotter und Ringelnatter sowie Erdkröte und Moorfrosch haben hier eine sichere Heimat gefunden.
Die NABU-Stiftung wird ihre Flächen künftig ungestört der Natur überlassen.