Der Schmoner Busch
Orchideenwiesen gerettet

Das 298 Hektar große Naturschutzgebiet liegt im Saalekreis ca. 4 km südlich von Querfurt. Es erstreckt sich entlang der Hangkante der Querfurter Platte zum Nebraer Unstruttal über eine Länge von etwa 9 km. Wegen seines außerordentlichen Wertes ist das gesamte Gebiet als FFH-Gebiet "Schmoner Busch, Spielberger Höhe und Elsloch südlich Querfurt" auch europarechtlich geschützt.
Das Naturschutzgebiet zeichnet sich als wertvoller Standort einer vielfältigen Pflanzenwelt mit hoher Orchideenvielfalt aus. Aufgrund der Steillagen und des anstehenden Muschelkalks entwickelte sich über die Jahrhunderte durch extensive landwirtschaftliche Nutzung eine einmalige Kulturlandschaft aus naturnahe Waldbestände Eichen- und Lindenwäldern, Streuobstwiesen, Trockengebüsche und orchideenreichen Trocken- und Halbtrockenrasen, die insbesondere im mittleren und südlichen Gebietsteil vorkommen.
In den baumarmen Gebietsteilen brüten bedrohte Vogelarten wie Wendehals, Neuntöter, Ortolan, Grauammer und Sperbergrasmücke in überdurchschnittlicher Dichte, die andernorts schon stark zurückgegangen sind. Die Äcker im Gebiet sind insbesondere in Hanglage Rückzugsort für eine wertvolle Ackerbegleitflora mit u.a. Sommer-Adonisröschen, Rauer Eibisch und Acker-Rittersporn.
Orchideenwiesen dank Lotto Sachsen gekauft
Im September 2012 schrieb die BVVG zwei Flächenpakete im Bieterverfahren über zum einen 21,1 Hektar Wald, Streuobstwiese und Grünland sowie zum anderen über 23,2 Hektar Orchideenwiese und Ackerland aus. Durch die geplante Privatisierung drohten wertvollste Lebensräume eine ungewisse Zukunft. Die NABU-Stiftung konnte hier nicht tatenlos zusehen und beteiligte sich mit einem eigenen Angebot. Ende Oktober 2013 erhielt sie den Zuschlag zum Kauf der 23,2 Hektar artenreiches Offenland in den Gemarkungen Grockstädt und Vitzenburg. Finanzielle Unterstützung bekam die NABU-Stiftung dabei durch ein 50.000 Euro-Förderung von Lotto Sachsen-Anhalt und dem Engagement einzelner Großspender.
Im Naturschutzgebiet wurden in der Vergangenheit bereits vielfältige Anstrengungen unternommen, um den hohen Wert des Gebiets zu erhalten. Die Vielzahl der unterschiedlichen Anstrengungen von verschiedenen Seiten her ist für ein Naturschutzgebiet in Deutschland außergewöhnlich und zeugt vom hohen naturschutzfachlichen Wert des Gebietes. Mit dem nun ermöglichten Flächenerwerb steigt das Stiftungseigentum im Schutzgebiet auf 48,2 Hektar. Mit ihren Flächen wird die NABU-Stiftung die Anstrengungen zum Wohle der Artenvielfalt weiter unterstützen. So werden die wertvollen Ochideenwiesen auch in Zukunft durch eine Schafherde offengehalten und gepflegt.