Die Taufwiesenberge
Naturschutzgebiet in der Elbaue bei Magdeburg
Die Taufwiesenberge liegen etwa 25 Kilometer von Magdeburg in der östlichen Elbaue entfernt. Das 40 Hektar große Naturschutzgebiet umfasst die sandigen Kuppen der Taufwiesenberge und eine Kette von Abgrabungsgewässern, die durch Sandabbau entstanden. Die Gewässer liegen im direkten Einfluss des von Elbwasserstand beeinflussten Grundwassers, weshalb ihr Wasserstand stark schwankt. Die durch Schmalblättrigen Rohrkolben und Schilf gesäumten Ufer sind Lebensraum für eine Vielzahl an geschützten Pflanzenarten wie Gottes-Gnadenkraut oder Braunes Zyperngras. Hier leben Rothalstaucher, Drosselrohrsänger, Beutelmeise und Rotbauchunke und balzt im Frühjahr die Kreuzkröte.
Die Flugsandkuppen und der Südostabhang der Taufwiesenberge sind mit armen Kiefernforst bewaldet, in dem Raubwürger und Waldohreule brüten. Die Taufwiesenberge wurden früher militärisch zu Übungszwecken genutzt, wovon heute trockene Gräben, Schützenlöcher und Fahrzeugeinstände zeugen. Die offenen und sandigen Bereiche sind neben völlig vegetationsfreien Flächen durch Silbergrasfluren, Sandtrockenrasen und Sandmagerrasen geprägt und locker durch einzelne Rosen- und Weißdornsträucher und Kiefern durchsetzt.
Dies ist ein idealer Lebensraum für die Blauflügelige Sandschrecke und die Blauflügelige Ödlandschrecke, die dem Besucher mit leuchtend blauen Flügeln um die Beine schwirren, und für den Ameisenlöwen. Zudem brüten hier Braunkehlchen, Heidelerche und Brachpieper. An manchen Stellen breitet sich das Land-Reitgras aus und entwickeln sich im Zuge der Sukzession Gehölzinseln aus Kiefer und Espe. Zum Erhalt der wertvollen Trockenrasen ist daher die Beweidung der Offenbereiche durch eine Schafherde wichtig. Für diese sorgen wir im Rahmen der naturschutzfachlichen Betreuung der Flächen zusammen mit dem NABU vor Ort.
Taufwiesenberge seit 2005 in NABU-Hand
Die ehemalige militärische Liegenschaft , die sich in der DDR in volkseigenem Besitz befand, gehört zum "Ostdeutschen Tafelsilber". Die NABU-Stiftung bemühte sich um diesen Flächenkauf, da langjährige Erfahrungen gezeigt haben, dass eine Ausweisung als Naturschutzgebiet in vielen Fällen nicht für einen ausreichenden Lebensraumschutz ausreicht, denn die Belange des Naturschutzes lassen sich kaum gegen den Willen des Flächenbesitzers durchsetzen. 2005 übernahm die NABU-Stiftung die ersten 13 Hektar Hektar im Naturschutzgebiet in Obhut. Nach einer weiteren Übertragung 2011 und einem Flächenkauf 2019 ist das NABU-Naturparadies auf rund 33 Hektar angewachsen.
Mehr zum Naturparadies
Die Taufwiesenberge bei Magdeburg beheimaten zahlreiche geschützte Arten. Im Sommer 2019 konnte die NABU-Stiftung das Naturparadies mit Hilfe von Spenden auf rund 33 Hektar vergrößern. Mehr →