Die Sandhöhe Altenburg
Heimat für Siebenschläfer und Neuntöter
Ganz in der Nähe unserer thüringischen Pleißewiesen stand im Herbst 2012 bei Windischleuba ein naturbelassener Sandberg samt einem kleinen Steinbruch zum Verkauf. Auf dieses Naturidyll hatte der NABU Altenburger Land bereits seit Jahren ein Auge geworfen. Dass dieses Naturrefugium wie vor 200 Jahren Lebensraum für seltene Arten bietet, ist Zufall der Geschichte:
Der örtliche Herzog ließ vor über hundert Jahren seine kleine Militärtruppe durch den Trockenrasen robben und begründete damit eine nur sporadische Nutzung. Im Anschluss nutzte das russische Militär das zehn Hektar große Areal für Übungen mit leichter Technik. Nach dem Abzug der Russen musste nur ein Beobachtungsturm abgerissen werden und der Thymian blühte wieder wie eh und je.
Landwirt übergibt Sandberg in "gute Hände"
In den vergangenen Jahren wurde die Fläche nur wenig beweidet. Die Rosenbüsche sind jetzt die Kinderstube der Neuntöter, im dazugehörigen Steinbruch schaut der Siebenschläfer aus den NABU-Nistkästen und der seltene Springfrosch legt seine kleinen Laichballen im Gewässer des Steinbruchs ab.
Als sich der Landwirt entschloss, die Sandhöhe zu verkaufen, fragte er zuerst den NABU. Weil er den NABU Altenburg gut kennt und er weiß, dass die Fläche in der NABU-Stiftung gut aufgehoben ist, machte er uns mit 45.000 Euro einen Kaufpreis unter dem örtlichen Bodenrichtwert. Er meinte: "Der Altenburger NABU hat gute Erfahrungen mit alten Haustierrassen. Der Sandberg ist dann in guten Händen." Mit unserem Spendenaufruf landeten die beteiligten Naturfreunde eine Punktlandung: Bis zum November 2012 spendeten sie rund 44.400 Euro, so dass wir den Kaufvertrag unterschreiben konnten.
Erste Pflegemaßnahmen umgesetzt
Auf unserer neuen Stiftungsfläche begannen wir gleich mit den ersten Arbeiten zur Aufwertung des Lebensraumes. Entlang eines Grabens wird eine Kette von vier kleinen Tümpeln ausgeschoben, die neuen Lebensraum für Laubfrosch, Springfrosch und Kammmolch bieten werden.
Als neue Eigentümerin werden wir nun auch gegen die Kanadische Goldrute und den Japanischen Riesenknöterich vorgehen, die sich auf dem Halbtrockenrasen auszubreiten drohen. Durch regelmäßige Mahd und Abfuhr der geschnittenen Triebe wollen wir die weitere Ausbreitung dieser gebietsfremden Arten unterbinden und wieder Platz für wertvollen Trockenrasen zurückerobern. Langfristig wollen wir die Pflege des Trockenbiotops mit einer gemischten Herde aus Ziegen und Schafen organisieren.
Dass wir mit dem Erwerb der Fläche den ersten Schritt hierfür tun konnten, ist der Verdienst all der beteiligten Spender! Für diese Hilfe bedanken wir uns von Herzen!