Im Naturschutzgebiet Bärenbusch - Foto: Alexandra Wohlmuth
Der Bärenbusch
Das Naturparadies im Nordwesten Brandenburgs



Westlich der Stadt Wusterhausen/Dosse im Nordwesten Brandenburgs liegt das 458 Hektar große Naturschutzgebiet Bärenbusch. Durch das Gebiet schlängeln sich die Dosse und die Jäglitz, an denen sich wertvolle Kleingewässer und Feuchtwiesen reihen. Im Zentrum des Bärenbusches liegt der Plänitzer Wald, der Reste von wertvollen Stieleichen- und Hainbuchen beherbergt.
Der Bärenbusch ist Heimat für eine Vielzahl selten gewordener Tiere wie Fledermäuse, Eisvogel und Libellen. Im Feuchtgrünland suchen Weiß- und Schwarzstörche, Kraniche und Kiebitze nach Nahrung. Die benachbarten Erlenbrüche bieten dem Kranich gute Nistmöglichkeiten, während der seltene Schwarzstorch in den Kronen der alten Eichen im Plänitzer Wald Platz und Ruhe zur Jungenaufzucht findet. Die NABU-Stiftung ist seit 2003 aktiv im Bärenbusch. Mittlerweile gehören ihr hier rund 146 Hektar.
Die Entwicklung naturnaher Wälder durch Waldumbau beschleunigen
Über 50 Hektar der Stiftungsflächen sind durch naturnahen Wald geprägt, den wir komplett der ungestörten Naturentwicklung übergeben hat. In den restlichen Waldflächen setzen wir uns für die Umwandlung von struktur- und artenarmen Nadelholzforsten zu abwechslungsreichen Laubmischwäldern ein. Seit 2005 entnehmen wir dafür Kiefern, Fichten und Lärchen, um Platz für die nächste Waldgeneration zu schaffen. An den trockeneren, sauren Standorten soll sich wieder Eichenlaubmischwald entwickeln. Gerade dieser Waldtyp wird europaweit immer seltener und steht daher unter besonderem Schutz. Die Voraussetzungen für die Rückentwicklung sind dort gut, wo im Unterwuchs bereits heute viele natürlich aufgegangene Eichensprösslinge wachsen.
An frischeren Standorten unterstützt die NABU-Stiftung die Entwicklung von Buchenlaubmischwäldern. Hierfür pflanzte sie 2013 die ersten rund 5.000 Jungbuchen. 2014 erhielt sie tatkräftige Unterstützung durch den Rotary E-Club Berlin Global, der an einem frischen Novembertag die Arbeitshandschuhe auspackte. Die rund 20 Rotary-Mitglieder zimmerten Holzgatter als Schutz für die nächsten Buchenpflanzungen und gingen gegen die sich ausbreitende fremdländische Spätblühende Traubenkirsche vor. Die NABU-Stiftung sagt herzlichen Dank!
Neues Feuchtgrünland für Schwarzstorch, Kiebitz und Co.
In direkter Nachbarschaft zum Stiftungswald befinden sich intensiv genutztes Grünland sowie ein Maisacker. Früher gab es hier artenreiche Wiesen mit vielen verschiedenen Gräsern und Blumen, auf denen sich Insekten, Bodenbrüter und Kleintiere tummelten. Heute wird hier monoton Mais angebaut. Die schweren Traktoren bleiben immer wieder im Moorboden stecken, der für den Ackerbau ungeeignet ist. Die eingesetzten Pestizide und Dünger töten Insekten und Amphibien und entziehen dadurch gleichzeitig vielen Vögeln im Bärenbusch die Nahrungsgrundlage.
Dank zahlreicher Spender und Spenderinnen konnten wir im Dezember 2013 rund 25,3 Hektar dieser Flächen entlang der Jäglitz erwerben.
Mit dem Kauf haben wir nun Zugang zu den Pachtverträgen, die bis 2017 bzw. 2020 laufen. Nach dem Ende der Pachtverträge werden wir den Acker in Grünland umwandeln und für die Gesamtfläche die Entwicklung zu artenreichem Feuchtgrünland vorantreiben. Mit der für gering genutzte Wiesen und Weiden typischen Vielfalt an Gräsern und Wiesenblumen wird auch die Vielfalt an Schmetterlingen, Bienen und Insekten wieder zurückkehren. Bodenbrüter wie der Kiebitz werden sich hier wohlfühlen, so dass aus dem monotonen Acker ein blumenreiches und von Vogelstimmen erfülltes Naturparadies entsteht.
Mehr zum Naturparadies
Anfang November 2016 pflanzten NABU-Ehrenamtliche zusammen mit Mitarbeitern von KPMG Deutschland rund 1.100 junge Bäume in den NABU-Naturparadiesen Langenhard, Spreiberg und Bärenbusch. Mehr →