Neue Kinderstube für Wechselkröte & Co.
Renaturierung in den Pleißewiesen schreitet voran
2010: Zwischen Remsa und Windischleuba wurde neben den neuen Laichtümpeln auch die bestehenden Entwässerungsgräben punktuell verschlossen, um das Niederschlagswasser länger auf den Flächen zu halten und die Wiesen stellenweise wieder zu vernässen. Die Lebensbedingungen für die Wiesenknopf- Ameisenbläulinge werden so verbessert.
Die neu angelegten Tümpel führen nur zum Teil Wasser, manche trocknen im Sommer aus. Sie imitieren sogenannte Flutmulden, die in natürlichen Flussauen zu finden sind. Diese nehmen nach der Schneeschmelze im Frühjahr Wasser auf, sind dann meist bis in den Frühsommer geflutet und trocknen bei zunehmender Hitze vollständig aus. Sie bieten während der Frühjahrsmonate besonders konkurrenzschwachen Amphibien- und Wasserinsektenarten Fortpflanzungsmöglichkeiten, denn das Austrocknen der Tümpel im Sommer verhindert eine Ansiedlung von laichfressenden Fischen.
Was sonst in einer ursprünglichen Auenlandschaft vom Fluss selbst geschaffen wird, musste hier nun per Technik nachgeahmt werden. Den Tieren ist das egal. Im Frühjahr 2010 waren bereits die ersten dort ablaichenden Frösche und Kröten zu beobachten.
Wiesenweg für Spaziergänger und Radfahrer geöffnet
Im Sommer 2009 wurde um die komplette Wiesenfläche von ca. 65 Hektar eine elektrische Weidezaunanlage errichtet. Sie sichert die kostengünstige Bewirtschaftung der Flächen, die teils beweidet, teils mit Terminvorgaben gemäht werden. Mit dem Zaun wurde nebenbei der historische Wiesenweg durch die Pleißewiesen von Windischleuba nach Remsa für die Öffentlichkeit wieder eröffnet. Der vormalige Pächter hatte diesen eigenmächtig geschlossen, was für Unmut in der Bevölkerung sorgte. Der jetzt wieder offene, unbefestigte Weg kann von Fußgängern und Radlern genutzt werden und soll künftig zu einem Wiesenerlebnispfad entwickelt werden. Sitzgelegenheiten, Informationstafeln und regelmäßige Führungen sollen das Naturerlebnis möglich machen und den Menschen das Naturschutzprojekt näher bringen.
Damit auch die Bewohner der Laichtümpel von naturinteressierten Spaziergängern beobachtet werden können, wurde einer der Tümpel bewusst direkt am neuen Wiesenweg angelegt.
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Seit 2008 engagiert sich die NABU-Stiftung in der Pleißeaue Windischleuba bei Altenburg in Thüringen. Durch den Kauf der Pleißewiesen schützen wir den Lebensraum besonders gefährdeter Schmetterlinge wie des Wiesenknopf-Ameisenbläulings. Mehr →