Stück für Stück zum Naturparadies
Zum Flächenerwerb der NABU-Stiftung im Stechlinsee-Gebiet
Am 24. Februar 2003 übernahm die NABU-Stiftung die ersten 550 Hektar Waldfläche im Stechlinsee-Gebiet aus dem ehemalig volkseigenen Besitz der DDR, um diese dauerhaft für die Natur zu bewahren. Seit dem 1. Juli 2004 gehört auch der 162 Hektar große Wittwesee, eines der klarsten Gewässer des Stechlinsee-Gebietes, zum Naturparadies der NABU-Stiftung. "Damit konnten wir das Herzstück unseres Naturparadieses erwerben" freute sich Christian Unselt. Der Wittwesee, ein Nachbarsee des Stechlinsees, ist von allen Seiten durch die Waldflächen der NABU-Stiftung umschlossen.
In ihren Wäldern entläßt die NABU-Stiftung die ausgewiesenen Totalreservate, die nassen Moor- und Bruchwälder, die Seeufer sowie die sehr armen Standorte ganz aus der Nutzung. Damit kann die Natur auf rund der Hälte der NABU- Flächen wieder ganz Natur sein. Vor allen die derzeit noch artenarmen Kiefernforste werden unter der Regie der NABU-Stiftung behutsam zu naturnahen Laubmischwäldern mit einer abwechslungsreichen Waldstruktur umgebaut. Die Waldarbeiten erfolgen nach den Prinzipien einer naturverträglichen Waldwirtschaft und orientieren sich damit am Dauerwaldprinzip, dem Naturnäheprinzip, dem Prinzip der Naturverjüngung und dem Prinzip der Chemiefreiheit.
Durch den Erwerb des Wittwesees besitzt die NABU-Stiftung im Stechlinsee-Gebiet nun ein weitgehend zusammenhängendes Gebiet aus Wald, Wiesen und Seen. Unter der Regie der NABU-Stiftung kann so die Überarbeitung des Wegenetzes an den Bedürfnissen der Natur ausgerichtet und ein störungsarmer Rückzugsraum für Kranich, Rohrdommel und Roten Milan geschaffen werden. Das Wildmanagement wird in den besonders wertvollen Uferzonen des Wittwesees am Jahreszyklus der Natur ausgerichtet und unter das Leitziel einer naturgemäßen Waldentwicklung gestellt.
Für den Wittwesee zahlte die Stiftung einen Kaufpreis von 180.000 Euro. Der Erwerb des Gewässers wurde neben einer großen, zweckgebundenen Spende auch durch eine Naturfreundin ermöglicht, die die NABU-Stiftung in ihrem letzten Willen bedachte. Ihre Naturverbundenheit und ihr Wunsch, mit ihrem Lebenswerk einen dauerhaften Beitrag zum Erhalt unserer Natur zu leisten, leben in der Ruhe des Stechlinsee-Gebietes und im dankbaren Gedenken der Stiftung weiter.
Wegen ihres anerkannten Engagements für die Natur am Wittwesee wurde die NABU-Stiftung 2009 als Empfängerin für die bundeseigenen Naturschutzflächen aus dem Pool des Nationalen Naturerbes am Wittwesee nominiert. Nach langen Jahren der Abstimmung konnte sie am 27. Mai 2010 von der BVVG weitere 54 Hektar Wald und Wiese in Nachbarschaft zum bestehenden Stiftungsbesitz übernehmen. Im Stiftungseigentum gesichert ist nun auch der Krummesee, der eingebettet im Stiftungswald liegt.
Stück für Stück wird die NABU-Stiftung auch in Zukunft weitere Flächen im Stechlinsee-Gebiet erwerben, um ihre Flächenbesitz sinnvoll abzurunden.
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