NABU-Naturparadies Osterode-Beierfelde - Foto: Michael Schulte
Osterode-Beierfelde
Früher Truppenübungsplatz, heute Naturparadies
Eine vielfältige Landschaft zeichnet den ehemaligen Standortübungsplatz südlich der Ortschaft Osterode am Harz aus. So wechseln sich naturnahe Laubmischwälder und Erlenbruchwälder mit offenen Weiden und wertvolle Kalkmagerrasen ab. Straußenfarn, Heilziest, Wiesenglockenblume und andere gefährdete Pflanzen lassen das weite Offenland erblühen. Als botanische Besonderheiten gelten zudem der Sand-Thymian und das Gabel-Habichtskraut. Viele seltene Vogelarten wie Neuntöter, Dorngrasmücke und Rotmilan haben hier eine Heimat gefunden. Auch der Uhu jagt nachts auf den einstigen Militärflächen. Karstsenken, angrenzende Hecken und Feldgehölze dienen dem bedrohten Kammmolch als Lebensraum.
NABU aktiv vor Ort
Um die besondere Artenvielfalt zu erhalten, bewahren wir als NABU-Stiftung seit Herbst 2016 rund 54 Hektar auf der ehemaligen Militärfläche bei Osterode. Die Flächen übernahmen im Rahmen des Nationalen Naturerbes unentgeltlich vom Bund. Seither engagieren wir uns für den Erhalt und die Pflege der wertvollen Weiden und Wiesen. So lassen wir das Grünland von Schafen und Ziegen beweiden, damit die Ausbreitung von Gehölzen im Gelände eingedämmt wird. Um die Beweidungsflächen auszuweiten, ließen wir zudem die als Sichtschutz vom Militär gepflanzten Fichten entfernen.
Auf knapp einem Viertel der Naturerbe-Fläche wächst ein durch Fichten bestimmter Wirtschaftswald, den wir im Laufe der Zeit zu einem naturnahen und standorttypischen Laubmischwald umwandeln werden. Darüber hinaus stellten wir die Durchgängigkeit eines kleinen Fließgewässers an einer Stelle wieder her, die als Übergang für militärische Fahrzeuge genutzt wurde. Vor Ort engagieren sich auch die Ehrenamtlichen des NABU Osterode für das Naturparadies, indem sie Exkursionen und Kartierungen im Gelände durchführen.
Auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Osterode in Niedersachsen stellte die NABU-Stiftung im Frühjahr 2020 den natürlichen Verlauf eines kleinen Fließgewässers wieder her. Davon profitieren Fische und andere Wassertiere, die durchgängige Wanderwege brauchen. Mehr →
Ein letztes Mal übernahm die NABU-Stiftung im Oktober 2016 ehemalige Militärflächen vom Bund. An drei Standorten in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bewahrt sie künftig insgesamt 200 Hektar wertvollen Rückzugsraum für die Natur. Mehr →
Paradiese für Eidechsen, Orchideen und Co.: Auf ehemaligen Truppenübungsplätzen in Deutschland hat sich eine wertvolle Artenvielfalt erhalten. Bereits in den 90er Jahren entdeckten Naturschützer das Thema und pflegen diese Biotope. Mehr →