Zum Ersten, zum Zweiten, zum Letzten…
NABU-Stiftung übernimmt drei ehemalige Militärflächen vom Bund
19. Oktober 2016 – Mehr als zehn Jahre ist es her, seit die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe die ersten Naturschutzflächen aus Bundesbesitz unentgeltlich übertragen bekam. In dieser Woche übernimmt die NABU-Stiftung mit 35 Hektar am Büchelberg in Baden-Württemberg, 111 Hektar am Spreiberg in Nordrhein-Westfalen und 54 Hektar bei Osterode in Niedersachsen zum vorerst letzten Mal ehemalige Militärflächen aus dem Nationalen Naturerbe. In Zukunft verzichtet der Bund auf eine weitere Privatisierung solcher Flächen und bewahrt diese als Nationales Naturerbe in seinem Besitz. Ein schöner Erfolg für die Natur!
Büchelberg
Orchideenparadies in Baden-Württemberg
Ehemalige Truppenübungsplätze sind häufig wertvolle Naturgebiete, weil sie über Jahrzehnte nicht intensiv landwirtschaftlich genutzt und mit Dünger oder Pestiziden belastet wurden. So gibt es heute auf den einstigen Militärflächen am Büchelberg bei Tauberbischofsheim zahlreiche gefährdete Arten wie zum Beispiel Wendehals, Rotrückenwürger oder die Spanische Flagge, eine seltene Nachtfalterart. Auf den weiten Kalkmagerrasen blühen zudem seltene Orchideen wie die Bienenragwurz. Mit der Übernahme der 35 Hektar am Büchelberg wird die NABU-Stiftung die Beweidung der artenreichen Wiesen fortführen, um diese wertvollen Flächen als Verbindungsstücke für umliegende Schutzgebiete zu sichern.
Spreiberg
Erste Stiftungsflächen in Nordrhein-Westfalen
Bei Müschede im Sauerland wird die NABU-Stiftung zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen aktiv und übernimmt rund 111 Hektar des ehemaligen Truppenübungsgeländes Spreiberg. Neben Feldlerche und Neuntöter finden bedrohte Orchideenarten wie das Gefleckte Knabenkraut in der vielfältigen Landschaft des Röhrtals einen geschützten Raum. Damit das so bleibt, wird die NABU-Stiftung auch künftig die wertvollen Trockenrasen extensiv beweiden lassen und die alten Obstbestände und naturnahen Laubwälder erhalten. Das gesamte Gelände wird für die Öffentlichkeit zum Naturerleben zugänglich bleiben.
Osterode
Neues Naturparadies in Niedersachsen
Im Südharz bewahrt die NABU-Stiftung künftig fast 54 Hektar des ehemaligen „Standortübungsplatz Osterode“. Das neue NABU-Naturparadies ist durch kleine Waldinseln und Erlenbruchwälder sowie offene Weiden und magere Wiesen geprägt. Karstsenken, angrenzende Hecken und Feldgehölze dienen dem bedrohten Kammmolch als Lebensraum. Mit der Übernahme der Flächen verhindert die NABU-Stiftung, dass die wertvollen Wald- und Grünlandflächen bei Osterode privatisiert und intensiv genutzt oder bejagt werden.
Weitere Informationen
Fast 54 Hektar Naturerbe-Flächen am „Standortübungsplatz Osterode“ im Südharz bekommt die NABU-Stiftung vom Bund übertragen. Das künftige NABU-Naturparadies ist durch eine vielfältige Karstlandschaft geprägt, die bedrohten Arten eine Heimat bietet. Mehr →
Die ehemalige Militärfläche auf dem Langenhard ist seit 2012 im Stiftungsbesitz. Die zum großen Teil offenen Flächen habe große Bedeutung für Wildbienen und Tagfalter. Aber auch die Gelbbauchunke fühlt sich hier dank zahlreicher Kleingewässer wohl. Mehr →