Die ersten Moorflächen stehen im Sulinger Moor seit 2021 wieder unter Wasser. - Foto: Klaus Thiele
Sulinger Moor
Moorschutzprojekt in der Diepholzer Moorniederung
Das Sulinger Moor ist eines von ehemals 15 intakten Hochmooren in der Diepholzer Moorniederung. Früher bauten Bauern hier Torf zur Brennstoffgewinnung ab und legten Grabensysteme an, die das Moorgebiet bis heute entwässern. Nach der Nutzungsaufgabe wuchsen die trockenen Moorböden allmählich mit Gehölzen zu, wodurch die vorkommenden Restbestände an moortypischen Pflanzen allmählich verdrängt werden. 2021 konnten wir zusammen mit dem NABU-Bundesverband die ersten Hochmoorflächen bei Sulingen wiederbeleben.
Hochmoore sind besonders schützenswert
Hochmoore sind einzigartige Lebensräume und daher besonders schützenswert. Im Gegensatz zu Niedermooren werden sie ausschließlich von Regenwasser gespeist, so dass kaum Nährstoffe eingetragen werden. Nur Spezialisten können sich diesen nährstoffarmen Lebensraum erschließen. Kennzeichnend sind Torfmoose, die unbegrenzt nach oben wachsen und so für eine leichte Wölbung der Moorlandschaft sorgen. Aus den abgestorbenen Resten der wurzellosen Moose entsteht wertvoller Torf, in dem große Mengen Kohlenstoff gebunden sind. Die Wiederherstellung von Hochmooren ist daher auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz.
Moorschutz braucht langen Atem
Seit über zehn Jahren arbeitet der NABU an der großflächigen Wiederherstellung des Sulinger Moors. 2018 starteten die Stadt Sulingen und das Land Niedersachsen ein Flurbereinigungsverfahren, um den Erwerb und Tausch von größeren Moorflächen zu ermöglichen. Seither erwerben wir als NABU-Stiftung Stück für Stück Land im Sulinger Moor. Heute stehen bereits über 160 Hektar für das Moorschutzprojekt zur Verfügung. Die Flächenkäufe sowie ein Großteil der Maßnahmen werden mit Hilfe der Volkswagen Financial Services AG finanziert, der den Deutschen Moorschutzfonds im NABU seit vielen Jahren unterstützt.
Erste Maßnahmen umgesetzt
2021 begannen wir mit der Wiederbelebung der ersten 65 Hektar im Sulinger Moor. In einem ersten Schritt ließen wir einen Teil der Gehölze entfernen, um Platz für die Moorregeneration zu schaffen. Im Herbst 2021 errichteten Bagger Wälle aus dem örtlich gewonnenen Torf, die nun das Regenwasser im Gebiet halten. Die umwallten Flächen füllten sich in den anschließenden Monaten rasch mit Wasser, sodass der über Jahrzehnte anhaltende Torfschwund und die damit einhergehende Emission klimaschädlicher Treibhausgase gestoppt wurden. Durch die Wiedervernässung werden hier auch Spezialisten wie Torfmoose und Wollgräser wieder wachsen können. Für die kommenden Jahre planen wir noch weitere Moorflächen mit Wasser zu versorgen.
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