Ein Moor im Wachstum
Erdarbeiten auf weiteren 25 Hektar im Sulinger Moor abgeschlossen
14. November 2024 – Im Moorschutz braucht man einen langen Atem. Das zeigt sich besonders im Sulinger Moor, an dessen großflächiger Wiederherstellung der NABU mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und dem NABU Sulingen seit 15 Jahren arbeitet. So mussten die Flächen über eine Flurbereinigung zunächst erworben und zusammengelegt werden. Inzwischen sind über 220 Hektar im Sulinger Moor in Stiftungsbesitz, die für das Moorschutzprojekt zur Verfügung stehen, und die ersten Moorflächen erfolgreich wiederbelebt.
Baggern für Klima und Natur
Im Oktober starteten die aufwendigen Arbeiten auf den nächsten 25 Hektar, die zum Teil im Eigentum der NABU-Stiftung und der Stadt Sulingen sind. Nachdem die trockengelegten Flächen von Gehölzen befreit wurden, verfüllten Bagger die Entwässerungsgräben und schütteten Wälle aus dem örtlich gewonnenen Torf auf. Durch diese Verwallungen wird das Regenwasser im Moor gehalten, sodass der Torfschwund und die damit einhergehenden Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase gestoppt werden. Von der Wiedervernässung wird auch die Tier- und Pflanzenwelt schnell profitieren.
Wie gut das funktioniert, sehen wir bereits auf den vor drei Jahren wiedervernässten Moorflächen: So wachsen hier wieder Torfmoose und andere moortypische Pflanzen. Dazu gehört der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia), der im Sulinger Moor in diesem Jahr erstmalig nachgewiesen wurde. Auch zahlreiche Libellen fühlen sich auf den Vernässungsflächen wohl. Im Rahmen einer ehrenamtlichen Kartierung wurden in diesem Sommer bis zu 15 Libellenarten erfasst, darunter waren die vom Aussterben bedrohte Hochmoor-Mosaikjungfer und die gefährdete Glänzende Binsenjungfer.
Blick auf die Vernässungsflächen von 2021 - Video:
Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
So geht’s weiter
Für das kommende Jahr planen wir weitere 44 Hektar Moor wieder mit Wasser zu versorgen. Dafür starten jetzt im November bereits die Vorbereitungsarbeiten in Abstimmung mit dem Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser. Denn bevor auch hier die Bagger für die Natur und den Klimaschutz zum Einsatz kommen können, müssen zunächst die Gehölze entfernt werden, die auf den seit Jahrzehnten entwässerten Moorflächen aufgekommen sind.
Gemeinsam mit dem NABU-Bundesverband engagieren wir uns als NABU-Stiftung für die großflächige Wiederherstellung von Moorflächen bei Sulingen in Niedersachsen. Denn lebendige Hochmoore sind einzigartige Lebensräume und besonders schützenswert. Mehr →
Im Herbst 2021 leitete die NABU-Stiftung gemeinsam mit dem NABU-Bundesverband die Wiederbelebung von 65 Hektar Hochmoor bei Sulingen ein. Darüber hinaus konnte die NABU-Stiftung zwölf Hektar Moorwald bei Lieberose wieder vernässen. Mehr →
Im Sommer 2024 startete die Sanierung von weiteren 15 Hektar im niedersächsischen Ahlen-Falkenberger Moor. Der NABU und die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe setzen hier derzeit die europaweit größte Renaturierung eines landwirtschaftlich genutzten Hochmoors um. Mehr →