Im Einsatz für die Westerwälder Weiher
Überblick zu den aktuellen Maßnahmen
Bei einem Blick über die idyllischen Gewässer der Westerwälder Seenplatte ist kaum erkennbar, dass die Weiher nicht natürlichen Ursprungs sind, sondern künstlich aufgestaute Gewässer. Um die Weiher dauerhaft zu erhalten, müssen die Dämme und weiteren Stauanlagenteile sowie die Hälterbecken am Dreifelder Weiher und Hausweiher fortlaufend instandgehalten und im Bedarfsfall erneuert werden. Nur so kann die Seenplatte für die Natur und die Menschen bewahrt und gleichzeitig sichergestellt werden, dass von den Gewässern keine Gefahren für die Anrainer ausgehen.
Dieser Verantwortung hat sich die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe mit dem Kauf der Westerwälder Seen gestellt, wobei sie vom Land Rheinland-Pfalz, der SGD Nord, dem Westerwaldkreis und dem NABU-Landesverband Rheinland-Pfalz sowie zahlreichen Ehrenamtlichen unterstützt wird. Darüber hinaus sind auch Naturschutzmaßnahmen notwendig, um die Weiher als Lebensraum für die gefährdete Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und zu verbessern.
In Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz
Mit dem Ankauf der Weiher schlossen die NABU-Stiftung und das Land Rheinland-Pfalz eine Kooperationsvereinbarung. Darin sind zum einen Naturschutzmaßnahmen festgehalten, die sich aus den Managementplänen des Europäischen Vogelschutzgebietes und Fauna-Flora-Habitat-Gebietes „Westerwälder Seenplatte“ ergeben. Zum anderen wurden darin die wasserbaulich erforderlichen Sanierungsmaßnahmen vereinbart, die aufgrund des langjährigen Sanierungsstaus 2019 schon bekannt waren. Denn da über viele Jahre die notwendigen Instandhaltungsarbeiten ausblieben, stehen nun in den kommenden Jahren an vielen Stellen größere Maßnahmen an. Das Land hat im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarung zudem Fördermittel für die Maßnahmenumsetzung zugesichert.
Alle Aktivitäten auf einen Blick
Die Karte gibt Ihnen einen Überblick über die Planungen und den Umsetzungsstand der notwendigen Sanierungsmaßnahmen (rot) und naturschutzfachlichen Maßnahmen (grün) an den Westerwälder Weihern. Die angegebenen Zeiträume entsprechen dem aktuellen Planungsstand und werden fortlaufend aktualisiert.
Fachbegriffe kurz erklärt
Damm
Ein Damm ist ein künstlich errichtetes, lang gestrecktes Erdbauwerk, das im Querschnitt nach oben hin schmaler wird. Die Oberkante eines Dammes wird Dammkrone genannt. Die Dämme der Westerwälder Seenplatte wurden in Tallagen errichtet, um das Wasser der dort verlaufenden Fließgewässer (Wied, Holzbach und Saynbach) zu Weihern aufzustauen.
Mönch mit Grundablass
Als reguläres Ablaufbauwerk dienen an den Weihern der Westerwälder Seenplatte sogenannte Mönche mit Grundablass. Bei den Mönchen handelt es sich um im Wasser stehende Betonbauwerke mit justierbaren Öffnungen, in die das Wasser einströmen kann. Sie sind an eine Rohrleitung, den sogenannten Grundablass, angeschlossen. Über diesen Grundablass wird das Wasser, das in den Mönch einströmt, durch den Damm in das unterliegende Gewässer abgeleitet.
Über die (z. B. mit Brettern) justierbare Öffnung eines Mönches kann der Wasserspiegel reguliert werden und auch eine komplette Entleerung des Gewässers erfolgen.
Hochwasserentlastungsanlage
Die Hochwasserentlastungsanlage dient dem Schutz des Dammes. Diese Vorrichtung sorgt dafür, dass Wasser bei starken Niederschlägen schadlos aus dem aufgestauten Gewässer abgeführt werden kann. So wird verhindert, dass der Damm durch große Wassermengen beschädigt wird. Das Wasser wird dabei entweder in einer Rohrleitung durch den Damm abgeführt oder kann durch eine befestigte Vertiefung in der Dammkrone (Dammscharte) kontrolliert abfließen.
Hälteranlage
In einer Hälteranlage werden lebende Fische zeitweilig bei der Entleerung eines Gewässers untergebracht (d.h. zwischengehältert). An der Westerwälder Seenplatte befinden sich im Abfluss des Dreifelder Weihers und des Hausweihers Hälteranlagen. Da bei einem Komplettablass der beiden Weiher Sedimente ausgetragen werden und auch für die naturschutzfachliche Entwicklung der Westerwälder Seenplatte ein Fischmanagement erforderlich ist, sollen sie im Zuge der Sanierung so umgebaut werden, dass über die Zwischenhälterung hinaus auch eine bessere Reinigung des aus dem Dreifelder Weiher und Hausweiher abfließenden Wassers erreicht wird. So werden die an die Weiher anschließenden Fließgewässer Wied und Holzbach entlastet.
Mehr Infos zum Naturparadies
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