Fuchstal im Naturschutzgebiet Südhang Ettersberg - Foto: Elke Lüth
Südhang Ettersberg
Naturparadies vor den Toren von Weimar
408 Hektar des Geländes sind als Naturschutzgebiet „Südhang Ettersberg“ geschützt und bieten über 500 Pflanzenarten und rund 90 Vogelarten eine Heimat. 26 Libellenarten, 18 Heuschreckenarten und viele holzbewohnende Käferarten zeugen vom hohen naturschutzfachlichen Wert des Gebietes. Neben den weiten Kalkmagerrasen liegt das am Reichtum verschiedenster Kleingeländeformen wie tief eingeschnittene Erosionstälchen, Erdfälle, kleine Steinbrüche und zu Tage tretende Kalkgesteinsschichten. Hinzu kommen weite Streuobstwiesen im Osten des Geländes sowie die Waldinsel des Blumberger Waldes inmitten der Trockenrasen.
Hier finden viele gefährdete Arten eine passende Nische, und so lassen sich mit etwas Glück Grauammer, Sperbergrasmücke, Wiesenpieper, Raubwürger oder auch Wendehals beobachten. Seltene Blumen wie Bienen-Ragwurz, Ästige Graslilie oder Kreuz-Enzian und eine Vielfalt von Tagschmetterlingen bringen Farbe in die Landschaft.
Große Teile des Naturschutzgebietes dienten seit 1935 als militärisches Übungsgelände und waren daher öffentlich nicht zugänglich. Das bewahrte sie vor einer intensiven land- und forstwirtschaftlichen Nutzung, aber führte auch zu einer hohen Munitionsbelastung. Letztere ist inzwischen zu großen Teilen beräumt, so dass das Land Thüringen erste Schritte zur Veräußerung des Geländes unternahm.
Ettersberg für die Natur sichern
2015 begann die NABU-Stiftung mit dem Kauf der ersten Hektar aus Kalkmagerrasen, Streuobstwiesen und Blumberger Wald am Südhang Ettersberg. Dank der großen Spendenbereitschaft vieler Naturfreunde konnte sie 2017 die letzten der insgesamt 289 Hektar großen Naturschutzflächen am Südhang erwerben. Als neuer Eigentümer stellt die NABU-Stiftung künftig sicher, dass keine wirtschaftlichen Interessen in das Naturschutzgebiet getragen werden. Um die Artenvielfalt am Ettersberg zu erhalten, arbeitet sie mit dem ortsansässigen Schäfer zusammen, der seit über 20 Jahren die großflächigen Trockenrasen naturschonend mit Schafen und Ziegen beweidet. Die übernommenen Waldflächen entwickelt die NABU-Stiftung künftig ohne weiteren Holzeinschlag zu einem „Urwald von morgen“.
Mitte Mai erwarb die NABU-Stiftung die letzten 54 Hektar Naturschutzland am Südhang Ettersberg bei Weimar. Der Kauf des 289 Hektar großen Geländes konnte dank der großen Spendenbereitschaft vieler Naturfreunde ein Jahr früher als geplant abgeschlossen werden. Mehr →
Ende Juni 2016 gingen 50 Artenexperten am Südhang Ettersberg auf Entdeckungstour. Innerhalb von 24 Stunden bestimmten die Feldforscher Hunderte Tier- und Pflanzenarten in dem neuen NABU-Schutzgebiet bei Weimar. Alle Ergebnisse im Überblick finden Sie hier. Mehr →
Die NABU-Stiftung hat Ende April die ersten 88 Hektar am Südhang des Ettersberges in Thüringen gekauft. Herzlichen Dank an alle Spender und Spenderinnen! Mehr →