Ettersberg bleibt Naturparadies
NABU-Stiftung sichert 289 Hektar Naturschutzland bei Weimar
17. Mai 2017 - Heute erwarb die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe die letzten 54 Hektar Naturschutzland im neuen NABU-Naturparadies „Südhang Ettersberg“ bei Weimar. Blumenreiche Trockenrasen, alte Streuobstwiesen und Wälder machen das Naturschutzgebiet zu einem artenreichen Naturschatz. Damit das auch in Zukunft so bleibt, kauft die NABU-Stiftung seit 2015 Schritt für Schritt die von der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen zum Verkauf stehenden Naturschutzflächen. Der Kauf des insgesamt 289 Hektar großen Geländes am Ettersberg stieß bundesweit auf große Resonanz und konnte dank der großen Spendenbereitschaft vieler Naturfreunde ein Jahr früher als geplant abgeschlossen werden.
Naturparadies vor den Toren von Weimar
Der Ettersberg hat eine wechselvolle Geschichte, heute ist er ein wertvolles Naturparadies vor den Toren Weimars. Während der NS-Zeit wurde im Nordwesten das Konzentrationslager Buchenwald errichtet. Große Teile des Geländes am Südhang wurden jahrzehntelang als militärisches Übungsgelände genutzt und blieben so von einer intensiven land- und forstwirtschaftlichen Nutzung verschont. Heute bietet das Naturschutzgebiet über 500 Pflanzenarten und rund 90 Vogelarten einen Lebensraum. Besonders viele in der intensiven Agrarlandschaft bedrohte Arten wie Sperbergrasmücke, Heidelerche oder Wendehals lassen sich hier noch beobachten. Auch seltene Orchideen, Schmetterlinge und Fledermäuse zeugen vom hohen naturschutzfachlichen Wert des Gebietes.
NABU-Stiftung aktiv am Ettersberg
„Die immense Artenvielfalt am Ettersberg bleibt nur erhalten, wenn die Wiesen weiterhin beweidet werden. Als neuer Eigentümer können wir auch für die Zukunft sicherstellen, dass die Nutzung regelmäßig und naturschonend fortgesetzt wird“, bestätigt Christian Unselt, Vorsitzender der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Deshalb arbeitet die Stiftung mit dem ortsansässigen Schäfer zusammen, der seit über 20 Jahren die großflächigen Trockenrasen mit Schafen und Ziegen beweidet. Einen Überblick zur Artenzusammensetzung auf den neuen Flächen bekam die NABU-Stiftung auch dank einer Feldforschungsaktion, die im Sommer 2016 mit 50 Artenkundlern am Ettersberg stattfand. Die erstellten Artenlisten lieferten wertvolle Hinweise zur künftigen Wiesenpflege am Südhang. Die übernommenen Waldflächen entwickelt die NABU-Stiftung künftig ohne weiteren Holzeinschlag zu einem „Urwald von morgen“.
Vor Ort begleiten Ehrenamtliche des NABU Weimar die Entwicklung des neuen NABU-Naturparadieses und informieren die Öffentlichkeit mit Führungen über die wertvolle Tier- und Pflanzenwelt.
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Nordwestlich von Weimar erstrecken sich am Südhang des Großen Ettersbergs weite blumenreiche Trockenrasen, Streuobstwiesen und Laubwälder. Seit 2017 sind große Teile des Naturschutzgebietes in Obhut der NABU-Stiftung. Mehr →
Ende Juni 2016 gingen 50 Artenexperten am Südhang Ettersberg auf Entdeckungstour. Innerhalb von 24 Stunden bestimmten die Feldforscher Hunderte Tier- und Pflanzenarten in dem neuen NABU-Schutzgebiet bei Weimar. Alle Ergebnisse im Überblick finden Sie hier. Mehr →