Neue Naturparadiese in Sachsen-Anhalt
Stiftungseigentum wächst dank Naturerbe-Flächen rasant
Wichtige Auengebiete gesichert
Ein großer Teil der neuen Flächen liegt in den Flussauen von Elbe, Saale, Mulde, Luppe und Schwarzer Elster. In den Gebieten „Alte Elbe und Elbtal bei Bösewig“, „Elbaue bei Lutherstadt Wittenberg“, „Luppeaue zwischen Horburg und Zweimen“, „Untere Mulde“ und „Untere Schwarze Elster“ begründen die Flächen neue Naturparadiese der NABU-Stiftung. In der „Saale-Elster-Aue bei Halle“ hatte die NABU-Stiftung die ersten Flächen bereits 2004 in der ersten Übertragungsrunde erhalten. Ein großer Teil der neuen Stiftungsflächen in den Auengebieten werden als Grünland landwirtschaftlich genutzt. Hier werden wir bei der Verpachtung an lokale Landwirte besonders auf die Einhaltung von naturschutzfachlichen Auflagen achten.
Naturparadies in der Kiesgrube
Neu zu den Naturparadiesen der NABU-Stiftung hinzugekommen sind auch 18 Hektar der „Kiesgrube Wallendorf“. Hier wurde in den 1970er Jahren Sand und Kies abgebaut, ein Gewässer entstand. Nach Aufgabe der Nutzung wurde das Gebiet weitgehend der natürlichen Entwicklung überlassen, so dass sich vielfältige Lebensgemeinschaften herausbilden konnten. In den Schilfbeständen brüten Rohrdommel, Bartmeise und Drosselrohrsänger. Die Steilwände der Grube nutzen Eisvögel und Uferschwalben zur Anlage ihrer Bruthöhlen. Wildbienen ziehen den seltenen Bienenfresser an, der hier regelmäßig nach Nahrung sucht. Der NABU hat vor einigen Jahren auf einem benachbarten Grundstück zusätzliche Steilwände angelegt, um dem Gast ein dauerhaftes Zuhause anzubieten.
Weitere Flächen wurden im Naturparadies „Magerwiesen bei Farnstädt“, einem bedeutenden Fledermausgebiet, im „Schmoner Busch und Spielberger Höhen“ mit seiner außergewöhnlichen Orchideenvielfalt sowie im „Stachelroder Tal und Lohtal“ in der Nähe von Querfurt an die NABU-Stiftung übergeben. Insgesamt wurden seit Beginn der Übertragung des Nationalen Naturerbes im Jahr 2010 schon mehr als die Hälfte aller Flächen übertragen, für die die NABU-Stiftung benannt wurde. In den kommenden Monaten werden noch weitere ca. 3.400 Hektar folgen.