Die Liebenauer Gruben bei Nienburg (Weser) - Foto: Jens Rösler
Die Liebenauer Gruben
Naturschutzgebiet an der Weser bei Nienburg
Etwa fünf Kilometer südwestlich von Nienburg liegen in einer Weserschleife die Liebenauer Gruben. Gemeinsam mit dem Landkreis Nienburg will die NABU-Stiftung die abwechslungsreiche Landschaft aus fünf Gewässern und den dazwischenliegenden Landzungen für die Natur sichern, um hier eine naturnahe Auenlandschaft entstehen zu lassen. Denn intakte Auwälder gehören in Deutschland zu den bedrohtesten Lebensräume. Die Liebenauer Gruben unterliegen den Wasserstandsschwankungen der Weser und bieten damit beste Voraussetzungen für die Entstehung lebendiger Auwälder.
Schon während des aktiven Kiesabbaubetriebes fanden an den entstehenden Gewässern zahlreiche gefährdete Arten ein Zuhause. Von den 58 hier brütenden Vogelarten stehen 9 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, wie z. B. Teichrohrsänger, Uferschwalbe, Feldschwirl, Fischadler und sogar der seltene Wachtelkönig. Andere gefährdete Vögel nutzen die Kiesgruben als Rastquartier oder zur Nahrungssuche, wie zum Beispiel Löffelente, Krickente und Flussuferläufer.
Aufgrund des Vorkommens der gefährdeten Teichfledermaus sind die Liebenauer Gruben als europäisches Schutzgebiet ausgewiesen. Der NABU Nienburg hatte sich bereits in der Vergangenheit für die Ausweisung der Liebenauer Gruben auch als Naturschutzgebiet stark gemacht. Doch der Antrag wurde aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt. Damit drohten die Kiesseen nach dem Ende des Rohstoffabbaus als Angel- und Badelandschaft zu verkommen. Mehr Information zu den Führungen und zur Anreise finden Sie im Faltblatt:
Stück für Stück zum Naturparadies
2008 fand die NABU-Stiftung mit dem Landkreis Nienburg und dem NABU Nienburg die passenden Partner, um die Kiesgruben Stück für Stück vom Kiesabbauunternehmen Rhein-Umschlag zu erwerben. 2009 gingen die ersten 37 Hektar der Kiesgruben in NABU-Hand über. 2010 hat die NABU-Stiftung den 2. Kaufvertrag für 31 Hektar in den Liebenauer Gruben unterschrieben. Der NABU-Besitz wuchs so um weitere Wasserflächen, Uferzonen sowie um Wiesen, auf denen der Wachtelkönig jedes Jahr brütet. Seit Ende 2017 ist das Naturschutzgebiet vollständig in Stiftungsobhut.
Die Betreuung der Flächen hat der NABU Nienburg übernommen, der sich bereits seit Jahren engagiert um die Kiesgruben kümmert. Gleich nach dem Erwerb des ersten Flächenpakets installierte er eine Nisthilfe für den Fischadler auf einem ausrangierten Strommast, die bereits mehrmals zur Brut genutzt wurde. Die Arbeiten zur Weseranpassung sowie die noch laufende Masseeinlagerung begleitet er intensiv zum Wohl der Natur. Für Interessierte bietet er naturkundliche Führungen durch das Gebiet an.
Mehr Information zu den Führungen und zur Anreise finden Sie hier im Faltblatt:
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