Die Landschaft bei Gimritz ist mit ihren vulkanischen Gesteinskuppen etwas ganz besonderes. - Foto: Franziska Hermsdorf
Porphyrlandschaft bei Gimritz
Heimat für Bienenfresser und Co.
Das Naturschutzgebiet im Unteren Saaletal ist geprägt von den namensgebenden Porphyrkuppen, blütenreichen Trocken- und Halbtrockenrasen, aufgelassenen Streuobstwiesen und naturnahen Bachauen. Auf den kargen Böden konnte sich eine floristische Vielfalt entwickeln, der bundesweit seines Gleichen sucht. So kommen botanische Raritäten wie Sand-Silberscharte, Zierliches Brillenschötchen und Klebrige Miere in dem strukturreichen Offenland entlang der Saale vor.
Vom Blütenreichtum profitieren nicht nur Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten, sondern auch eine Vielzahl an Vögeln. Braunkehlchen und Wendehals, Sperbergrasmücke und Steinschmätzer finden in dem Mosaik aus Wiesen, alten Obstbäumen und Hecken geschützte Brutplätze und reichlich Nahrung. Der farbenfrohe Bienenfresser baut hier seine Höhlen und sucht im Sommer auf den Wiesen nach Beute.
Über 170 Hektar in Stiftungsobhut
In den 1990er Jahren drohte die einzigartige Landschaft mit ihrem Artenreichtum verloren zu gehen, denn aufgrund einer fehlenden Beweidung wuchsen die Felsfluren mit Büschen und Gehölzen zu. 2004 übernahmen wir als NABU-Stiftung die ersten Flächen in dem Naturschutzgebiet vom Bund und vergrößerten Stück für Stück unseren Schutzschirm auf heute über 170 Hektar. Für die Beweidung organisierten wir eine Naturschutzschäferei, die regelmäßig die Trockenrasen, Zwergstrauchheiden und Streuobstwiesen mit Schafen und Ziegen offenhält. Die bewaldeten Porphyrkuppen überlassen wir einer natürlichen Entwicklung.
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