Und nun ab ins Bett
Winterquartier Bocksberg für Fledermäuse stabilisiert
21. November 2012: Gemeinsam mit dem NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt arbeitete die NABU-Stiftung seit 2011 an der Bewahrung des bundesweit bedeutenden Fledermauswinterquartiers im Naturschutzgebiet „Schieferhalde bei Probstzella“. Im März 2011 konnte die Stiftung als ersten Schritt ein zwölf Hektar große Gelände mit mehreren Stolleneingängen und den sie umgebenden Schieferhalden auf dem Bocksberg bei Marktgölitz erwerben.
Über Fördermittel aus dem ENL-Programm des Freistaates Thüringen wurden im Anschluss die brüchigen Eingangsbereiche dreier Stollen des ehemaligen Schieferbergwerks Rochsglück gegen weiteren Einsturz gesichert und die Eingänge fledermausfreundlich und einbruchsicher verschlossen.
Durch Waldumbaumaßnahmen und Gehölzentnahmen können sich an den bearbeiteten Stellen standortheimische Waldgesellschaften entwickeln. Die offenen Stellen sind auch als Fledermausjagdrevier attraktiv. So entfernte die NABU-Stiftung Fichtenjungwuchs und schuf offene, wärmegetönte Schieferhangbereiche, auf denen Fledermäuse besonders zu den Übergangszeiten gute Jagdbedingungen vorfinden.
Teil des Projektes war ein Fledermausmonitoring, um Erkenntnisse zur Nutzung der Stollen als Schlafquartier und der Umgebung als Jagdrevier zu gewinnen. Die durchgeführten Netzfänge und Detektorbegehungen zeigten, dass einer der Stollen Bedeutung als Schwarmquartier besitzt und durch sieben Fledermausarten genutzt wird. Beim Monitoring gelangen neue Nachweise von Großem Abendsegler, Kleinem Abendsegler und Zwergfledermaus im Naturschutzgebiet.
Das Projekt wurde über die Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen, Programm „Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) gefördert. Die Fördermittel für das Projekt wurden von der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt ausgereicht.