Mit dem Moorschutzprojekt wird das Ahlenmoor wieder Heimat für moortypische Pflanzen wie Sonnentau ... - Foto: Christoph Moning
Auf dem Weg zum „Klimamoor“
Das Ahlen-Falkenberger Moor


Das Ahlen-Falkenberger Moor (kurz: Ahlenmoor) bei Cuxhaven gehörte ursprünglich mit rund 40 Quadratkilometern zu den größten Mooren Niedersachsens. Neben weiten Moorflächen umfasst es auch bewaldete Teile sowie Wasserflächen des Dahlemer, Halemer und Flögelner Sees. Aufgrund großflächiger Entwässerungen gibt es hier nur noch wenige naturnahe Hochmoorreste. Mit Mitteln des NABU-Klimafonds wollen wir rund 200 Hektar Moorflächen direkt am Schutzgebiet wiederbeleben. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe übernimmt die notwendigen Flächenkäufe und unterstützt das Moorschutzprojekt.
Moorlandschaft auf dem Trockenen

Das heute stark gefährdete Birkhuhn war früher ein typischer Bewohner im Ahlenmoor. - Foto: Christoph Moning
Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Ahlenmoor eine weite, fast baumlose Moorlandschaft, die von Torfmoosen, Heidekraut, Pfeifen- und Wollgräsern bewachsen war. Birkhühner waren typische Bewohner und zeigten jedes Frühjahr ihr charakteristisches Schauspiel auf den Balzplätzen. Im 20. Jahrhundert begann die großflächige Kultivierung des Ahlenmoors, indem das Moor für die Grünlandnutzung und den industriellen Torfabbau trockengelegt wurde. Heute bieten nur wenige Teilflächen ein naturnahes Bild. Die trockengelegten Moorflächen geben Treibhausgase in großen Mengen in die Atmosphäre ab und heizen das Klima zusätzlich auf. Die Wiedervernässung der Flächen im Ahlenmoor ist daher auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz.
Gemeinsam 200 Hektar Moor wiederbeleben
Rund 200 Hektar im Ahlenmoor wollen wir wieder zu einem wachsenden Hochmoor entwickeln und damit als „Klimamoor“ sichern. Ursprünglich wollte ein Unternehmen der Erden- und Substratindustrie diese für die Landwirtschaft nur eingeschränkt nutzbaren Flächen erwerben, um Torf abzubauen. Auf Initiative des NABU und anderer Beteiligter wurden erfolgreich Gespräche mit dem Unternehmen geführt und anstelle des Torfabbaus ein Natur- und Klimaschutzprojekt beschlossen, das in Europa einzigartig ist.
Um das Wachstum der moortypischen Vegetation zu beschleunigen, wird der durch die landwirtschaftliche Nutzung degradierte und verunreinigte Oberboden soweit abgetragen, dass Torfmoose auf den Moorflächen wieder angesiedelt werden können. So bleibt der für den Abbau vorgesehene Torfkörper als wichtiger Kohlenstoffspeicher zum großen Teil erhalten. Das Moor darf sich wieder zur Heimat vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Bei der Moorrenaturierung fließen jahrelange Erfahrungen in der Wiedervernässung von Moorflächen und der Vermehrung von Torfmoosen ein.
Ende 2022 konnte die NABU-Stiftung die ersten rund 100 Hektar für das Moorprojekt erwerben. Nach Ausstellung der entsprechenden behördlichen Genehmigungen wird der Beginn der Restaurierung für 2023 angestrebt.
Gemeinsam Moore retten
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