Wie alles begann
Rainer von Boeckh-Stiftung seit 2005
"Meine Mitmenschen und meine Umwelt mit ihren Ressourcen haben mir ein gesichertes, interessantes und komfortables Leben ermöglicht. Ich möchte dieses Geschenk nicht nur konsumieren, sondern einen Teil solidarisch weitergeben zum Schutz der Natur und zum Wohl kommender Generationen durch die Errichtung der folgenden Stiftung," so fasst Rainer von Boeckh seine Motivation für die Gründung seiner Stiftung in der Präambel der Stiftungssatzung in Worte.
Rainer von Boeckh, ein Mainzer Physiker und Naturschützer, und seine ebenfalls naturverbundene Ehefrau wollten die große Chance nutzen, die sich momentan in Ostdeutschland bietet: In der gegenwärtigen Umbruchsphase ergibt sich die einzigartige Gelegenheit, durch den Kauf großer Flächen mit wenigen Mitteln viel ökologisch kostbares Land nachhaltig für die Natur zu sichern. Die Preise für die Flächen dort betragen nur einen winzigen Bruchteil dessen, was es kosten würde, ein vergleichbar großes Gebiet beispielsweise in Rheinland-Pfalz zu kaufen.
Grünhaus - Natur pur in der Niederlausitz
Bei seinen Reisen durch Ostdeutschland wurde das Ehepaar von Boeckh auf das Naturparadies Grünhaus aufmerksam, das in den stillgelegten Braunkohletagebauen südlich von Finsterwalde in der brandenburgischen Niederlausitz liegt. Rund 2.000 Hektar des ehmaligen Tagebaus wurden durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe gekauft und dürfen sich nun zu einer ungestörten Naturlandschaft entwickeln. Die Entfaltungsmöglichkeiten der offenen Landschaft in Grünhaus begeisterten den Naturwissenschaftler von Boeckh, der sich im NABU Mainz vorrangig um den Flächenkauf kümmert. Schon heute leben im ehemaligen Tagebaugebiet über 400 Schmetterlingsarten, Kraniche rasten im klaren Wasser der Tagebaugruben und der vom Aussterben bedrohte Brachpieper füttert seine Jungen.
Die Rainer von Boeckh-Stiftung
Anlässlich seines 70. Geburtstages gründete Rainer von Boeckh im Jahr 2005 die "Rainer von Boeckh-Stiftung für das Naturparadies Grünhaus" und stattete sie mit einem Startkapital von 70.000 Euro aus. Die Boeckh-Stiftung ist eine nicht rechtsfähige Stiftung in der treuhänderischen Verwaltung der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Das gesamte Stiftungskapital ist steuerlich absetzbar, so dass mit der Gründung und der Förderung des Stiftungskapitals auch Geld der Allgemeinheit in den Naturschutz gelenkt wird.
Die Boeckh-Stiftung finanziert mit ihren Ausschüttungen den Flächenerwerb, die Pacht, Verwaltung und Pflege von Naturschutzflächen insbesondere im Naturparadies Grünhaus und leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Bewahrung dieser ökologisch wertvollen Tagebaulandschaft. Die durch die Boeckh-Stiftung finanzierten Flächen tragen, nach von Boeckhs Heimat benannt, den Namen "Mainzer Land". Inzwischen umfasst es vier Quadratkilometer des insgesamt 20 Quadratkilometer großen Naturparadieses Grünhaus.
Die erste Spende an die Boeckh-Stiftung in Höhe von 15.000 Euro stammte denn auch vom NABU Mainz, der wie das Ehepaar von Boeckh vom Stiftungsprojekt Grünhaus überzeugt ist.