2.400 m² neuer Lebensraum für die Natur
Erfolgreicher Abriss auf ehemaligen Truppenübungsplatz Trampe
19. Januar 2017 - Einst erschütterten Explosionen das Waldgebiet in Nordbrandenburg und donnerten Panzer über die sandigen Böden. Heute ist der ehemalige Truppenübungsplatz Trampe ein kleines Naturparadies, in dem auch dank der militärischen Nutzung die ursprüngliche Tier- und Pflanzenwelt erhalten blieb. Ende 2016 ließ die NABU-Stiftung nun die militärischen Hinterlassenschaften beseitigen.
Rückbau für die Natur
Seit 2010 engagieren wir uns auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz, um die Flächen als wertvollen Lebensraum zu entwickeln und zu bewahren. So überdauerten nicht nur wilde Erlenbrüche und alte Kiefern die simulierten Panzergefechte, hier blühen auch artenreiche Magerrasen und seltene Sandheiden aus Besenheide. Als Altlasten übernahmen wir jedoch die alten Militäranlagen im Gebiet, darunter zerfallene Mannschaftsunterkünfte, das ehemalige Kantinenhaus, alte Schachtanlagen und Löschwasserbecken. Um der Natur hier wieder mehr Platz zu verschaffen, ließen wir Ende 2016 die zum Teil eingefallenen Gebäude abreißen. Den Rückbau konnten wir in Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme umsetzen. Damit verschwanden insgesamt 2.500 Tonnen Beton, 215 Tonnen Bauschutt sowie gefährliches Dämmmaterial aus dem Naturparadies. Und auf 2.400 Quadratmeter erhielt die Natur wertvollen Lebensraum zurück.
NABU aktiv vor Ort
Der größte Teil der 58 Hektar umfassenden NABU-Flächen in Trampe sind geschlossene Kiefernwälder, die wir in den kommenden Jahren beim Wachstum begleiten werden. Wo jetzt noch monotone Kiefernbestände stehen, soll durch natürliche Verjüngung eine Vielfalt an unterschiedlichen Strukturen entstehen. Außerdem planen wir, an verschiedenen Stellen standortfremde Bäume zu entnehmen und Eichen zu pflanzen, damit ein naturnaher Kiefern-Eichenwald entsteht. Dafür sind weitere Flächenkäufe notwendig, die den bisherigen Stiftungsbesitz sinnvoll abrunden. Die artenreichen Grünland- und Heideflächen in Trampe lassen wir extensiv mit Schafen und Rindern beweiden.
Die Entwicklung vor Ort begleiten ehrenamtlich Aktive des NABU Barnim, die sich von Anfang an unermüdlich für das Naturparadies bei Eberswalde eingesetzt haben. Nun sind wir gespannt darauf, wie schnell sich die heimische Tier- und Pflanzenwelt den neuen Lebensraum zurückerobern wird.