Ab in den Winterschlaf
NABU-Stiftung sichert Winterquartiere für Fledermäuse
18. November 2019 – Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, bereiten sich viele Tiere auf den Winter vor. Fledermäuse suchen Quartiere auf, in denen sie ungestört den Winter verschlafen können. Alte Keller oder Stollen sind dafür besonders gut geeignet, da sie frostfrei, feucht, frei von Zugluft und vor allem ruhig sind. Als NABU-Stiftung helfen wir Fledermäusen bei ihrer Suche, indem wir geeignete Winterschlafplätze in Stiftungsobhut sichern und dauerhaft bewahren.
Neues Fledermausquartier in Thüringen
Seit 2018 bewahren wir südlich von Greiz etwa vier Hektar wertvolle Laubmischwälder, Wiesen sowie einen Geröllhang auf dem Gelände der ehemaligen „Taubertsmühle“. Daneben gibt es ein zerfallenes Gebäude mit einem alten Kellergewölbe, das sich durch sein feuchtkühles Klima ideal als Fledermausquartier eignet. Verschiedene Arten wie die vor Ort verbreitete Zwergfledermaus oder das Braune Langohr könnten von dem neuen Winterquartier profitieren, denn natürliche Felsenkeller sind in dieser Region selten.
Im Herbst 2019 sicherten wir daher den Keller und schufen Einfluglöcher sowie neue Schlafplätze aus Spaltenquartieren und Hohlblocksteinen. Den alten Mühlenbau lassen wir aus Sicherheitsgründen abreißen. Dadurch entsteht auch mehr Platz für die Natur: So werden die Natursteine aus dem alten Gebäude künftig die Gewölbedecke des Kellers stabilisieren und gleichzeitig als Steinhaufen Lebensraum für Insekten und Reptilien bieten.
Fledermausquartier bei Neubrandenburg gesichert
Während wir an der thüringischen Taubertsmühle noch auf den Einzug der neuen Bewohner warten, bietet der Fledermauskeller in der mecklenburgischen Kleinstadt Burg Stargard bereits Schlafplätze für bis zu 600 Fledertiere. Neben Wasser- und Fransenfledermäusen überwintern hier Braune Langohren, Bartfledermäuse und Mausohren in großen Gruppen. Um dieses bedeutende Winterquartier bei Neubrandenburg dauerhaft zu erhalten, übernahmen wir 2019 den zweigeschossigen Eiskeller aus privater Hand. Zuvor wurde der feldsteingemauerte Bau unter Federführung des NABU-Landesfachausschusses Fledermausschutz mit Hilfe von EU-Fördermitteln gesichert und mit verschiedenen Quartieren für Fledermäuse optimiert. Vor Ort betreuen Ehrenamtliche das Fledermausquartier und kontrollieren regelmäßig die Winterschlafplätze.