Neues NABU-Schutzgebiet für die Wildkatze
19 Hektar im Schafbachtal auf dem Weg zum Naturparadies
12. Juni 2020 – Wildkatzen können große Strecken zurücklegen, besonders, wenn sie auf der Suche nach paarungswilligen Artgenossen sind. Dabei wandern die scheuen Tiere entlang versteckreicher Hecken, Wegränder und Flussufer sogar bis in die offene Kulturlandschaft. Hier angekommen nutzen Wildkatzen artenreiche Lebensräume wie naturbelassene Wiesen und Brachen zur Nahrungssuche. Im thüringischen Schafbachtal zwischen Coburg, Hof und Rudolstadt gibt es noch solche vielfältigen Naturräume. Über rund 19 Hektar Wald, Wiese und Ackerland konnten wir jetzt den Kaufvertrag unterzeichnen, um so für Wildkatze und Co. ein neues Schutzgebiet zu schaffen. Auch ein Teich und der Eingang zu einem ehemaligen Schieferstollen gehören zu dem neuen NABU-Naturparadies.
Heimat für Feuersalamander, Sperlingskauz und Hufeisennase
Neben der Wildkatze, die das Gebiet durchstreift, leben im Schafbachtal eine Vielzahl an bedrohten Tierarten: Grasfrosch, Erdkröte und der streng geschützte Bergmolch nutzen den Teich in der Quellmulde des Schafbaches als Laichgewässer. Der Feuersalamander lebt entlang des Schafbaches. In den alten Bäumen der Laubmischwälder zimmern Schwarzspechte und Buntspechte ihre Bruthöhlen, in denen danach Sperlingskauz und Raufußkauz ihre Jungen großziehen. Den alten Stolleneingang nutzen Fledermäuse wie das Große Mausohr oder die vom Aussterben bedrohte Kleine Hufeisennase als Winterquartier. Mit Hilfe von Spenden und Fördermitteln konnten wir diese vielfältigen Lebensräume für die Natur retten.
Unsere Naturschutzarbeit vor Ort
Die Wiesen wollen wir künftig extensiv und naturschonend nutzen lassen. Die naturnahen Wälder werden wir aus der Nutzung nehmen und die alten Ahorne und Buchen so vor dem Fällen schützen. Für den Acker planen wir eine extensive Nutzung ohne Pestizide und mineralische Düngemittel. Indem wir Strukturen wie Hecken und Baumreihen schaffen, können wir nicht nur die Artenvielfalt auf der Ackerfläche erhöhen, sondern auch den Teich an der Quelle des Schafbachs vor dem weiteren Eintrag von Schad- und Nährstoffen schützen. Dies kommt den Bergmolchen und anderen Amphibien, die hier laichen, zugute. Der ehemalige Schieferstollen ist derzeit offen und ungesichert. Damit seine Bewohner wie die Kleine Hufeisennase zukünftig in ihrer Winterruhe nicht mehr gestört werden, wollen wir den Stollen fledermausgerecht verschließen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den über 700 Spendern und Spenderinnen, die uns die Unterzeichnung des Kaufvertrages ermöglicht haben!
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Unsere Arbeit ginge nicht ohne die Hilfe von Naturfreunden und Naturfreundinnen, die uns mit ihren Spenden unterstützen. Hier finden Sie unsere Spendenprojekte, die wir in den letzten zwei Jahren erfolgreich umsetzen konnten. Mehr →
Im Thüringer Schiefergebirge liegt das Schafbachtal, eine vielfältige Landschaft aus Wäldern, Wiesen und Ackerland. Seit dem Frühjahr 2020 baut die NABU-Stiftung hier ein 40 Hektar großes Schutzgebiet für Wildkatze und Co. auf. Mehr →