Die Sandgrube bei Byhusen ist seit Sommer 2020 in Obhut der NABU-Stiftung, um diese als Naturparadies auf Dauer zu schützen... - Foto: Sarina Pils
Von der „Kartei-Leiche“ zum Naturparadies
Sandgrube bei Byhusen wird neues Stiftungsgebiet in Niedersachsen
29. Juli 2020 - „Sand bauen wir hier schon seit Jahren nicht mehr ab“, erklärt Ingo Jescke, Geschäftsführer der Firma Jacobs Garten- und Landschaftsbau aus Bremervörde. „Wir führen die Grube nur noch in unserer Bestandsliste“, so Jeschke weiter. Als „Kartei-Leiche“ würde Christian Unselt die Sandgrube dennoch nicht bezeichnen, eher im Gegenteil: „Sandabbauflächen können wertvolle Sekundärbiotope für eine Reihe seltener und gefährdeter Arten bieten, da natürliche Lebensräume wie nährstoffarme Kleingewässer, Steilwände, Uferabbrüche, offene Sandflächen oder Magerrasen in unserer Landschaft immer seltener werden. Mit dem Rückgang dieser Lebensräume, schwinden auch die zum Teil hoch spezialisierten Arten“, erklärt der Vorsitzende der NABU-Stiftung.
Artenschutzprojekt geplant
Seit der Stilllegung wachsen die offenen Grubenflächen zunehmend durch Gehölze zu. Dadurch drohen die vielfältigen Lebensräume für Insekten und Amphibien verloren zu gehen. Als Partner vor Ort übernimmt die Ökologische NABU-Station Oste-Region die Betreuung der Sandgrube. So plant die NABU-Station erste Schutzmaßnahmen für seltene Libellen-, Amphibien- und Wildbienenarten wie das Freistellen vorhandener Flachgewässer und die Offenhaltung der Sandflächen. Darüber hinaus wird im Rahmen des Artenschutzprojektes auch eine Bestandserfassung der vorkommenden Arten durchgeführt.
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