Die Gottesanbeterin im Fokus
Grünhaus: Neue Heimat für seltene Fangschrecke
17. September 2020 – Die Europäische Gottesanbeterin gehört mit einer Länge von bis zu sieben Zentimeter zu den größeren heimischen Insektenarten, dennoch ist sie nicht so leicht zu entdecken. So gibt diese Fangschreckenart im Gegensatz zu Heuschrecken keine Laute von sich und verharrt häufig bewegungslos und gut angepasst an Blütenständen, um Insekten zu erbeuten. Der Naturfotograf Frank Leo hatte daher Glück als er im August auf einem Streifzug durch Grünhaus eines dieser seltenen Exemplare entdeckte und mit seiner Kamera dokumentierte. Das Insekt wurde 2014 das erste Mal in dem Naturparadies entdeckt und breitet sich seither erfolgreich auf den Tagebauflächen bei Finsterwalde aus.
Bergbaufolgelandschaften als neue Heimat
Die Gottesanbeterin stammt ursprünglich aus Afrika und wanderte vermutlich bereits nach der letzten Eiszeit über den Mittelmeerraum nach Süddeutschland ein. Sie ist also eine heimische Art und hierzulande gesetzlich geschützt. Aufgrund der steigenden Temperaturen breitet sich diese wärmeliebende Art in den letzten Jahren auch immer weiter in Richtung Norden aus. Besonders wohl fühlt sie sich auf trockenwarmen Standorten wie insektenreichem Grasland oder Brachflächen mit lockerem Pflanzenbewuchs. In Brandenburg sind daher vor allem die Bergbaufolgelandschaften in der Niederlausitz zu einem wichtigen Verbreitungsgebiet für diese seltenen Insekten geworden.
Tierfotografie im Naturparadies Grünhaus
Über die Jahre sind auf den ehemaligen Tagebauflächen bei Finsterwalde mehr als 3.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten heimisch geworden. Die Wiederbesiedlung verfolgen wir jedes Jahr mit Hilfe von ehrenamtlichen Naturbeobachtern sowie Tierfotografen wie Frank Leo, der seine Fotos über die Naturbilddatenbank „Fokus-Natur“ zur Verfügung stellt. Unter dem Suchbegriff „Gruenhaus“ kann man hier zahlreiche weitere Grünhaus-Bewohner entdecken. Für unsere Öffentlichkeitsarbeit zum Naturparadies Grünhaus dürfen wir seine Bilder kostenlos nutzen.
Mehr Infos
Die Wiederbesiedlung von Grünhaus durch Tiere und Pflanzen ist in vollem Gange. Ehrenamtliche Naturbeobachter verfolgen die Einwanderung der Arten in Grünhaus. Die Ergebnisse werden einmal im Jahr in einem Biomonitoring-Bericht veröffentlicht. Mehr →