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NABU-Stiftung hilft dem Auerhuhn mit Waldkauf
5. November 2020 - Auerhühner gehören zu den eher scheuen Waldbewohner und sind hierzulande nur sehr selten anzutreffen. In der Lausitz in Südbrandenburg war das Auerwild früher eine typische Charakterart, die sich in den beerenstrauchreichen Kiefernheiden und Traubeneichenwäldern wohl fühlte. Durch den Braunkohleabbau und die zunehmend intensivere Forstwirtschaft verschlechterten sich im 20. Jahrhundert die Lebensbedingungen für diese imposanten Hühnervögel. Seit den 1990er Jahren gilt das Auerhuhn in der Lausitz als ausgestorben. Doch es gibt Hoffnung: Mit Hilfe eines Wiederansiedlungsprojektes des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft sind inzwischen wieder Auerhühner in den Lausitzer Wäldern unterwegs. Wir unterstützen das Pilotprojekt und kaufen in dem Ansiedlungsprojekt bei Finsterwalde seit einigen Jahren Waldflächen, um diese als Lebensräume für die Neuankömmlinge zu bewahren.
Rund 100 Auerhühner in der Niederlausitz heimisch
Seit 2012 werden im Rahmen des Wiederansiedlungsprojektes Auerhühner in ausgewählten Waldgebieten in den Naturparken „Niederlausitzer Heidelandschaft“ und „Niederlausitzer Landrücken“ ausgewildert. Die aus Schweden stammenden Wildvögel finden in ihrer neuen Heimat schnell Nahrung, erkennen Beutegreifer wie den Fuchs und haben daher gute Überlebenschancen. Mittlerweile wird der Lausitzer Bestand auf über 100 Exemplare geschätzt, wobei die Mehrheit der Tiere in der Lausitz geboren wurde. In der Bergbaufolgelandschaft Grünhaus bei Finsterwalde wurden bislang über 15 Hennen und Hähne ausgesetzt und seither viele Male gesichtet. Ihre neue Heimat ist ein Waldgebiet am westlichen Rand des Naturschutzgebietes, das vom Bergbau verschont geblieben ist.
Auerhuhn braucht unsere Unterstützung
Ob sich die Auerhühner mit ihrem Nachwuchs künftig hier dauerhaft ansiedeln, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während der Paarungszeit und der Aufzucht der Jungen brauchen die scheuen Waldvögel Gebiete, in denen keine forstwirtschaftlichen Arbeiten stattfinden. Außerdem ernähren sich Auerhühner im Sommer und Herbst vor allem von Blaubeeren, die sich seit dem Ende des Bergbaus und mit dem steigenden Grundwasser erst allmählich wieder in der Region ausbreiten.
Als NABU-Stiftung kaufen wir Waldflächen in der Niederlausitz, stoppen langfristig die Holzeinschläge und schaffen ungestörte, strukturreiche Naturwälder für bedrohte Arten wie das Auerhuhn. Im Oktober 2020 vergrößerten wir mit dem Erwerb von rund 11.000 Quadratmeter unseren Stiftungsbesitz in dem Ansiedlungsgebiet bei Finsterwalde auf über 13 Hektar Kiefernwald. Wir sind natürlich gespannt, wann die Auerhühner das angrenzende Naturparadies Grünhaus besiedeln. Einzelne Tiere wurden bereits auf Streifzug in dem ehemaligen Tagebaugebiet gesichtet.
Kleine Wildnisinseln sind wichtige Trittsteine für Tiere und Pflanzen. Die NABU-Stiftung engagiert sich deshalb auch außerhalb des Brandenburger Naturparadieses Grünhaus für mehr Wildnis. 2019 konnte sie hier weitere zwei Hektar Wald für die Natur erwerben. Mehr →
Als NABU-Stiftung kaufen wir bundesweit Wald und stoppen den Holzeinschlag. So bleiben heimische Naturwälder als Lebensraum erhalten und entwickeln sich ungestört zu „Urwäldern von morgen“. Mehr →