253 Hektar mehr für die Wildnis
Naturparadies Grünhaus in Südbrandenburg wird größer
5. Mai 2023 – Bergbaufolgelandschaften bieten mit ihrer Größe und Unzerschnittenheit ideale Bedingungen für die Entstehung von Wildnisgebieten. Die hohe Vielfalt an unterschiedlichsten Standorten bieten zudem abwechslungsreiche Lebensräume für die Natur. Im Niederlausitzer Naturparadies Grünhaus begleiten wir seit 20 Jahren die Wiederbesiedlung von großen ehemaligen Tagebauflächen und unterstützen die ungestörte Wildnisentwicklung. Anfang Mai konnten wir im östlichen Teil von Grünhaus 253 Hektar Wald erwerben und das Naturparadies auf insgesamt rund 2.200 Hektar vergrößern. Der Kauf wurde mit 3,9 Millionen Euro aus dem vom Bund finanzierten Wildnisfonds gefördert.
Paradies für Wiedehopf und Co.
Wertvolle Rohböden, bizarre Geländerippen und Böschungen sowie naturnahe Gewässer prägen heute das Mainzer Land im östlichen Grünhaus und bieten vielen bedrohten Arten wichtige Rückzugsräume. Wasservögel, Libellen und Amphibien besiedeln zahlreich die neu entstandenen Gewässer. Aber auch viele seltene Offenlandarten sind im Mainzer Land mittlerweile zu Hause. So brütet der in Deutschland vom Aussterben bedrohte Steinschmätzer auf den vegetationsarmen Sandflächen. Besonders wohl fühlt sich auch der Wiedehopf, der vor allem in künstlichen Niströhren seine Jungen aufzieht. Denn noch gibt es im Mainzer Land nicht ausreichend geeignete Bäume für Höhlenbrüter.
Schutzschirm im östlichen Grünhaus erweitert
Mit dem aktuellen Kauf erweitern wir die junge Bergbaufolgelandschaft um Waldflächen, die direkt an das Mainzer Land angrenzen, und vergrößern unseren Schutzschirm im östlichen Grünhaus auf insgesamt 1.195 Hektar Wildnis. Die erworbenen Flächen sind geprägt von jungen Kiefern sowie Stiel-, Trauben- und Roteichen und wurden bislang intensiv für die Forstwirtschaft und Jagd genutzt. Mit dem Kauf wird die NABU-Stiftung den Holzeinschlag einstellen und die Wälder einer natürlichen Entwicklung überlassen. So werden sich die aufgeforsteten Flächen mit der Zeit zu naturnahen Wäldern verwandeln, in denen bald auch Höhlenbrüter wie der Wiedehopf ausreichend Nistplätze finden werden.
Der Wildnisfonds ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Bundesnaturschutzfonds. Er soll Flächenbesitzer wie Kommunen, Kirchen oder Privatleute unterstützen, die ihre Flächen in eine natürliche Entwicklung überführen möchten. Stiftungen und Naturschutzorganisationen können Wald-, Moor- oder Auenflächen oder das Nutzungsrecht mit Fördergeldern des Wildnisfonds erwerben – insgesamt 20 Millionen Euro stehen dafür derzeit pro Jahr im Haushalt zur Verfügung. Mit der Betreuung des Wildnisfonds ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH beauftragt.
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