Brutinseln für Haubentaucher und Co.
Bedrohte Wasservögel an der Westerwälder Seenplatte bekommen Hilfe beim Nestbau
9. Mai 2022 - Der Haubentaucher ist der größte und wohl bekannteste unserer heimischen Lappentaucher. Seine schwimmenden Nester baut er aus Schilfhalmen, Ästen und anderem Pflanzenmaterial und verankert sie meist schwimmend an Wasserpflanzen. In der Westerwälder Seenplatte bekam der Haubtaucher im Frühjahr 2022 Unterstützung durch Ehrenamtliche, die auf sechs Weihern der Seenplatte schwimmende Nisthilfen aussetzten. Die etwa einen Quadratmeter großen Brutflöße liegen fest verankert und vom Ufer entfernt, so dass Wasservögel ungestört brüten können. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und der NABU Rheinland-Pfalz unterstützten den Bau und die Ausbringung der Nisthilfen.
Die Westerwälder Seenplatte bietet mit ihren vegetationsreichen Seen gute Bedingungen für die Ansiedlung des Haubentauchers wie auch anderer Lappentaucher-Arten. Doch Bruterfolge waren in den letzten Jahren selten zu beobachten. Eine Ursache können schwankende Wasserstände sein, die den Nestbau erschweren. Auch ein witterungsbedingter Mangel an geeigneten Wasserpflanzen kann den Vögeln zu schaffen machen.
Die neuen Nisthilfen aus Weidengeflecht bieten Wasservögeln einen gut zugänglichen und sicheren Brutplatz. So schwimmen die Brutflöße flach und bis zu zehn Meter vom Ufer entfernt auf dem Wasser. Die Ehrenamtlichen stabilisierten den Schwimmkörper zusätzlich durch einen Pfosten und arbeiteten Nistmaterial mit ein. Neben Hauben-, Rot- und Schwarzhalstaucher können auch Blässrallen von den schwimmenden Nisthilfen profitieren. Zudem bieten die Plattformen Sitz- und Ruheplätze für Seeschwalben.
Die Westerwälder Seenplatte zwischen Hachenburg und Montabaur ist ein Eldorado für Wasser- und Watvögel. Ende 2019 erwarb die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe die sieben Weiher und engagiert sich seitdem zusammen mit zahlreichen Engagierten vor Ort für den dauerhaften Schutz der artenreichen Gewässerlebensräume.
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