Für den Schutz unserer Kleingewässer
Ehrenamtliche im Einsatz für Kammmolch und Co.
15. Februar 2024 – Der geschützte Kammmolch ist eine heimische Molchart, deren Nachwuchs auf offene und gut besonnte Kleingewässer angewiesen ist, in denen er sich entwickeln kann. Leider gibt es aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft und auch durch Niederschlagsmangel immer weniger geeignete natürliche Stillgewässer für Kammmolche und viele weitere Amphibien, weshalb die Tiere auch auf ehemalige Abbauflächen oder Fischteiche ausweichen. Zusammen mit NABU-Ehrenamtlichen engagieren wir uns als NABU-Stiftung bundesweit für den Erhalt und die Entstehung dieser wertvollen Ersatzlebensräume. Zum Jahresbeginn verbesserten Ehrenamtliche in Stiftungsgebieten in Sachsen-Anhalt und Thüringen die Lebensbedingungen für seltene Amphibien wie Kammmolch und Rotbauchunke, indem sie Grubengewässer freistellten und neue Lebensräume schufen.
Gemeinsames Engagement für die Rotbauchunke
In Merseburg-Querfurt kamen Ehrenamtliche aus dem Regionalverband zu einem Arbeitseinsatz an der Tongrube Meuschau zusammen. Dort entfernten sie Schilf und Gehölze um die Gewässer herum. Das Mahdgut und Holz schichteten sie anschließend am Rand des Schutzgebietes auf, wo es anderen Tieren als Versteckmöglichkeit dient. Dank der Aktion bleibt der Lebensraum der Rotbauchunke hier bestehen, dessen Nachwuchs sich nur in gut besonnten Gewässern zahlreich entwickeln kann. Auch der streng geschützte Moorfrosch und der Kammmolch finden im Gebiet der NABU-Stiftung weiterhin ein Zuhause.
Bagger im Einsatz für den Kammmolch
Am thüringischen Seeteich Blankenhain wurde im Januar der NABU Weimar-Apolda aktiv und schuf neuen Lebensraum für Amphibien wie Kammmolch, Knoblauchkröte und Laubfrosch. Auch der Grasfrosch, dessen Vorkommen in vielen anderen Gebieten bereits stark eingebrochen ist, findet in dem NABU-Naturparadies noch eine Heimat. Neben dem ehemaligen Fischteich existieren hier sechs kleinere Teiche, die ursprünglich der Fischanzucht dienten – die sogenannten „Kinderteiche“. Sie verlandeten zunehmend, als die Karpfenzucht eingestellt wurde. Mit einem Kleinbagger wurden in diesen Bereichen nun zahlreiche Kleingewässer für die Amphibien ausgehoben. Die NABU-Stiftung lässt die Flächen extensiv mit Wasserbüffeln beweiden, die die Kleingewässer künftig durch Tritt, Fraß und Baden offenhalten. Jedes Jahr werden einige Tümpel von der Beweidung ausgezäunt, sodass sie ungestört von den zahlreichen Amphibien als Laichgewässer genutzt werden können.
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Die Westerwälder Seenplatte in Rheinland-Pfalz ist Heimat für zahlreiche Amphibien wie den gefährdeten Kammmolch. Um mehr über den Lurch mit dem gezackten Rückenkamm zu erfahren, erfasst die NABU-Stiftung derzeit die Kammmolch-Bestände in den Westerwälder Weihern. Mehr →
Im ehemaligen Lehmausstich in der Elster-Luppe-Aue ist seit 2006 sicher gestellt, dass auch weiterhin die melodischen Rufe der vom Aussterben bedrohten Rotbauchunken erklingen. Die NABU-Stiftung schützt hier als Eigentümer 65.000 Quadratmeter große Flächen. Mehr →