Osterode wird neues NABU-Naturparadies
NABU-Stiftung übernimmt ehemalige Militärfläche
18. Dezember 2015 - Weite Wiesen und Trockenrasen, naturnahe Laubwälder und sumpfige Auwälder prägen die Landschaft am südlichen Harz. Hinzu kommen Höhlen, Erdfälle und Senken, die sich im Laufe von Jahrtausenden im Gipsgesteinboden entwickelten. Einen Teil dieser vielfältigen Karstlandschaft bei Osterode am Harz wird die NABU-Stiftung vom Bund 2016 übernehmen und dauerhaft bewahren.
Seit mehreren Jahren laufen bereits die Bemühungen zur unentgeltlichen Übertragung von Flächen des Nationalen Naturerbes. 2016 will die NABU-Stiftung die letzten Naturerbe-Flächen übernehmen, dazu gehören auch 53,8 Hektar am ehemaligen „Standortübungsplatz Osterode“. Die Rahmenvereinbarung dafür wurde jetzt von der NABU-Stiftung, dem Bundesumweltministerium, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und dem Land Niedersachsen unterschrieben. Der Übertragung der einstigen Militärflächen bei Osterode steht somit nichts mehr im Wege.
Das künftige NABU-Naturparadies in Südniedersachsen ist durch ein Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen geprägt: Naturnahe Laubmischwälder und Erlenbruchwälder wechseln sich ab mit offenen Weiden und Kalkmagerrasen. Karstsenken, angrenzende Hecken und Feldgehölze dienen dem bedrohten Kammmolch als Lebensraum. Mit der Übernahme der Flächen verpflichtet sich die NABU-Stiftung zum Erhalt und Pflege dieser wertvollen Grünlandflächen. Natürlich gestaltete Laubmischwälder wird die NABU-Stiftung künftig der ungestörten Entwicklung überlassen. Auf knapp einem Viertel der Naturerbe-Fläche wächst ein durch Fichten bestimmter Wirtschaftswald, den die NABU-Stiftung im Laufe der Zeit zu einem naturnahen und standorttypischen Laubmischwald umwandeln wird. Weitere Informationen wird es geben, wenn der Schenkungsvertrag abgestimmt und offiziell beurkundet wurde.