Neues von Wolf, Kranich & Co.
Biomonitoring in Grünhaus 2015/2016
24. November 2016 - Seit vielen Jahren entwickelt sich das ehemalige Tagebaugebiet Grünhaus zwischen Finsterwalde und Lauchhammer zu einem artenreichen Naturparadies, das der Tier- und Pflanzenwelt wertvolle Rückzugsräume schenkt. So ist das fast 2.000 Hektar große Schutzgebiet der NABU-Stiftung nicht nur Siedlungsgebiet für eine Wolfsfamilie, sondern auch wichtiger Rastplatz für Tausende Kraniche und Gänse in Südbrandenburg. Unsere ehrenamtlichen Feldforscher vor Ort konnten zudem über 200 Pilzarten in Grünhaus nachweisen, darunter einige in Deutschland sehr seltene Arten.
Nachwuchs im „Grünhaus-Rudel“
Im Juli 2016 tappten erneut zwei Wolfswelpen in die Fotofalle und bestätigten, dass sich die junge Wolfsfamilie in Grünhaus inzwischen sehr wohlfühlt. Dank dem seit 2013 ehrenamtlich laufenden Wolfsmonitoring konnten schon mehrmals Wölfe in dem Niederlausitzer Naturparadies nachgewiesen werden. Im Sommer 2015 glückten die ersten Aufnahmen von Jungwölfen und Welpen in Grünhaus. Der Nachwuchs 2016 zeigt, dass sich das Wolfsrudel nun dauerhaft in dem abgeschiedenen Gebiet niedergelassen hat, denn hier finden sie ausreichend Ruhe für die Aufzucht ihrer Jungen sowie gute Nahrungsbedingungen.
Vogelrastplatz Grünhaus
Mit seinen großen Flachwasserseen bietet die Bergbaufolgelandschaft in und um Grünhaus ideale Schlafplätze für Zugvögel. So beobachteten unsere Ehrenamtlichen zum Höhepunkt des Vogelzugs Mitte Oktober rund 1.700 Kraniche in der Rastregion Grünhaus. Vor allem Kraniche aus dem Baltikum nutzen Grünhaus als Rastplatz auf ihrer Reise in den Süden. Dazu kommen über 6.000 nordische Gänse wie Saatgänse und Blässgänse aus der Tundra, die in diesem Herbst in Grünhaus Halt machten und stärker als bisher die neu entstehenden Gewässer in Grünhaus nutzten.
Pilzland Grünhaus
213 Pilzarten konnten unsere ehrenamtlichen Feldforscher in dem ehemaligen Tagebaugebiet nachweisen, davon 15 gefährdete Arten der Roten Liste. Zum Beispiel gelang der Nachweis der extrem seltenen Kleinsporigen Wiesenkeule, von der bisher nur zwei Vorkommen in Brandenburg bekannt sind. Ab und zu findet man auch den charakteristischen Fruchtkörper des Nelkenförmigen Warzenpilzes in Grünhaus, der bundesweit in seinem Bestand gefährdet ist. Zu den häufigen Pilzen in Grünhaus zählt der Gemeine Erbsenstreuling, auch Böhmischer Trüffel genannt, der typisch für die sandigen Böden und Kiefernwälder der Bergbaufolgelandschaft ist.
Über die Jahre sind im ehemaligen Tagebaugebiet Grünhaus mehr als 3.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten heimisch geworden, dazu gehört auch der Wolf samt Nachwuchs. Mehr →
213 Pilzarten wurden im Naturparadies Grünhaus in Brandenburg nachgewiesen, darunter einige in Deutschland gefährdete Arten. Besonders häufig kommt der Gemeine Erbsenstreuling in dem ehemaligen Tagebaugebiet vor, der auch als "Böhmischer Trüffel" bekannt ist. Mehr →
Viele Kraniche nutzen in diesen Tagen das Niederlausitzer Naturparadies Grünhaus als Rastplatz auf dem Weg in ihre Brutgebiete. Beobachtet werden sie von ehrenamtlichen Kranichzählern, die dabei auch die eine oder andere spannende Entdeckung machen. Mehr →