Schöner Wohnen für Kreuzkröte & Co.
Einsatz für ein Amphibiengewässer in der Nordeifel
30. Januar 2018 – Die Kreuzkröte hat es in Deutschland nicht leicht. Ursprünglich besiedelte sie natürliche Flussläufe und Auenlandschaften, die aufgrund von Begradigungen und Eindämmungen selten geworden sind. Rückzugsräume für die Pionierart bieten heute häufig Industriebrachen wie ehemalige Abbaugruben. Auch die ehemalige Tongrube bei Mechernich im Naturpark Nordeifel hat sich so zu einer kleinen Oase für Kreuzkröten und andere selten gewordene Arten verwandelt. Gemeinsam mit dem NABU Kreisverband Euskirchen bemüht sich die NABU-Stiftung seit 2017, die Lebensbedingungen in den wertvollen Amphibiengewässern zu verbessern. So erwarb die NABU-Stiftung etwa zwei Hektar im westlichen Teil des Naturschutzgebietes. Anfang Januar entfernten NABU-Ehrenamtliche Gehölze auf den neuen NABU-Flächen, um hier mehr Licht für Kreuzkröte & Co. zu schaffen.
Früher Tongrube, heute Naturparadies
Das rund 4 Hektar große Naturschutzgebiet „Amphibienteiche Weißenbrunnen“ ist Heimat für unzählige gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Der aus der Zeit des Tonabbaus stammende große Teich sowie einige weitere Tümpel werden von Amphibien als Laichgewässer genutzt. Die in der Region selten gewordene Ringelnatter und Zauneidechse fühlen sich ebenfalls auf den ehemaligen Abbauflächen wohl. Fledermäuse wie Großer Abendsegler, Rauhautfledermaus oder Bartfledermaus nutzen die Gewässer zur Jagd. Daneben können regelmäßig Rauchschwalben, Mehlschwalben und Mauersegler im Tiefflug über den Wasserflächen beobachtet werden. Die Entdeckung seltener Orchideen- und Tagfalterarten im Sommer 2017 bestätigte zudem die wichtige Funktion dieses kleinen Naturparadieses als Trittsteinbiotop in der Eifel.
NABU aktiv vor Ort
Seit Anfang 2018 engagieren sich Ehrenamtliche des NABU Euskirchen für die Amphibienteiche Weißenbrunnen, um die Lebensbedingungen für Amphibien und Reptilien in dem Schutzgebiet zu verbessern. In einer ersten Pflegeaktion entfernten sie bei eisigen Temperaturen Schlehen und Pappeln. Einige Bäume wurden am Stamm zudem eingekerbt, damit sie als Totholz Insekten und Vögel einen Lebensraum bieten. Langfristig sollen die Flächen durch eine regelmäßige Beweidung mit Schafen offen gehalten werden.
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