Zurück zum Moor
NABU lässt acht Hektar Moor in Niedersachsen wiederbeleben
25. April 2018 – Nur der Name „Badener Moor“ erinnert heute noch daran, dass sich einst unweit der niedersächsischen Stadt Achim eine wilde Moorlandschaft erstreckte. Von dem Hochmoor ist heute fast nichts mehr übrig, denn es musste der forst- und landwirtschaftlichen Nutzung weichen. Dadurch verschwanden auch viele hochspezialisierte Moorbewohner. Der NABU Kreisverband Verden, die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und der NABU Bundesverband gaben nun einen Teil des Badener Moores der Natur zurück und ließen acht Hektar wiedervernässen.
Moorschutz braucht einen langen Atem
Insgesamt sechs Jahre dauerte es, bevor der erste Quadratmeter im Badener Moor unter Wasser stand. Denn zunächst mussten Grundstückseigentümer und Landwirte von dem Moorschutzprojekt überzeugt werden. Letztlich war der Dialog mit den Eigentümern so erfolgreich, dass der NABU etwa 17 Hektar Land erwerben konnte. Die Flächen sind seither in Obhut der NABU-Stiftung und so als Naturschutzland dauerhaft gesichert.
Acht Hektar ehemaliges Moor wiederbelebt
Im Dezember 2017 ließ der NABU die ersten acht Hektar wiedervernässen. Dafür wurden Bäume und Büsche entfernt und Erdwälle aus Schwarztorf errichtet. Die Verwallung verhindert, dass Regenwasser aus dem Gebiet abfließen kann und benachbarte Flächen beeinträchtigt werden. Um bei sehr starken Niederschlägen ein unkontrolliertes Überlaufen zu verhindern, wurden an einigen Stellen regulierbare Überlaufrohre eingebaut. Die aufwendigen Arbeiten sowie der Erwerb der Moorflächen wurden durch den NABU Moorschutzfonds finanziert.
Schon jetzt nach fünf Monaten zeigt sich wie erfolgreich die Arbeiten waren: Die Projektflächen stehen nach einem niederschlagsreichen Winter unter Wasser und bieten pünktlich zum Saisonstart neuen Wohnraum für Wollgras und Libellen. Darüber hinaus werden durch das Moorschutzprojekt der Torfschwund und die Emission klimaschädlicher Treibhausgase gestoppt. In den kommenden Jahren sollen weitere angrenzende Flächen im Badener Moor wiederbelebt werden.
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