Wie viele Wiedehopfe sind schon da?
Kinderuni 2018 im NABU-Naturparadies Grünhaus
Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der bringt der Braut den Blumentopf.
Aus "Die Vogelhochzeit"
18. Juni 2018 – Wie die Strophe aus dem alten Volkslied „Die Vogelhochzeit“ zeigt, war der Wiedehopf früher ein bekannter Gast der heimischen Vogelwelt. Heute bekommen wir ihn hierzulande nur noch selten zu Gesicht. Dabei ist sein Anblick ein ganz besonderes Erlebnis für große und kleine Naturfreunde. Anfang Juni konnten Schulkinder im NABU-Naturparadies Grünhaus den farbenfrohen Vogel mit seinem exotischen Federkleid und dem imposanten Kopfschmuck aus nächster Nähe beobachten. Bei der Exkursion erfuhren die Kinder nicht nur Spannendes über die Lebensweise dieser faszinierenden Vögel, sondern durften auch bei der Beringung von Wiedehopf-Küken mit dabei sein. Die Exkursion fand im Rahmen der Kinderuni der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg statt.
Im Namen der Wissenschaft
Bereits seit über zehn Jahren finden in Grünhaus und Umgebung Wiedehopf-Beringungen statt - dank dem Ornithologen Frank Raden. Er hat sich ehrenamtlich der Erforschung des Wiedehopfs in der Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft verschrieben und schon viele Wiedehopf-Küken im Namen der Wissenschaft beringt. Denn anhand der kodierten Ringe an den Füßen der Vögel kann man später eingefangene Tiere identifizieren und mehr über ihr Verhalten und ihre Zugrouten erfahren. So fand Frank Raden heraus, dass viele Wiedehopfe wieder zur Brutzeit in die Region um Finsterwalde zurückkehren. Etwa 20 bis 30 Brutpaare haben sich bereits in der Bergbaufolgelandschaft zwischen Finsterwalde und Lauchhammer angesiedelt.
Superstar und Nestbeschmutzer
Der Wiedehopf ist der unbestrittene Superstar in Grünhaus. Mit seinem buntem Gefieder und seinem flatternden, hüpfenden Flug wirkt der Wiedehopf wie ein riesiger Schmetterling. In Grünhaus brütet er vor allem in künstlichen Nisthilfen. Denn in der jungen Wildnislandschaft gibt es wenig alte, höhlenreiche Bäume, die der Wiedehopf zur Brut nutzen kann. Dafür findet er hier ausreichend Insekten und andere Beutetiere, die er mit seinem langen Schnabel am Boden erbeuten kann.
Um sich vor Fressfeinden zu schützen, hat er zudem eine pfiffige Verteidigungsstrategie entwickelt. Droht Gefahr, vertreiben die jungen Wiedehopfe Eindringlinge vor ihrer Höhle, indem sie mit ihrem Kot spritzen und ein stark riechendes Sekret absondern. Auch die kleinen Wiedehopf-Forscher mussten während der Beringung den einen oder anderen „Anschiss“ ertragen. Das tat ihrer Begeisterung für die kleinen Federpuschel jedoch keinen Abbruch.
Im kommenden Jahr planen wir erneut zwei Kinderuni-Exkursionen zum Wiedehopf im Naturparadies Grünhaus. Informationen zur Teilnahme an den Kinderuni-Veranstaltungen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg finden Sie unter www.b-tu.de/unileben/kinder-und-schueler. Näheres zur Wiedehopf-Exkursion erfahren Sie von unserer Stiftungsmitarbeiterin Sandra Stahmann (Tel. 0157 / 83 64 22 90).
Mehr Infos
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