Rückkehr auf leisen Pfoten
Wildkatze im NABU-Schutzgebiet in Baden-Württemberg entdeckt
17. Februar 2022 – Leise und fast unbemerkt kehrt die Wildkatze seit einigen Jahren in den Schwarzwald zurück. Auch in der Umgebung des Langenhards, einer ehemaligen Militärfläche bei Lahr im Eigentum der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, gab es immer wieder Nachweise dieser streng geschützten Art. Mit Hilfe einer Fotofalle konnte die Wildkatze in diesem Winter nun erstmals auf dem Langenhard nachgewiesen werden. Das NABU-Schutzgebiet bietet mit seinen strukturreichen Wäldern, extensiv genutzten Weiden und intakten Waldrändern einen idealen Rückzugsraum für die scheue Waldkatze. Seit 2012 engagieren sich die NABU-Stiftung und der NABU Lahr für den Erhalt und die Entwicklung des Naturparadieses.
Seit 2006 in Baden-Württemberg zurückgekehrt
Die Wildkatze war früher fast überall in Europa häufig anzutreffen. Doch die intensive Jagd auf die vermeintliche Konkurrentin des Menschen führte dazu, dass sie aus vielen Waldgebieten verschwand. In Baden-Württemberg galt die Wildkatze seit fast einem Jahrhundert als ausgestorben, bis sie 2006 in der Rheinebene zum ersten Mal wieder auftauchte. Heute bedrohen vor allem der Straßenverkehr und der Verlust von geeigneten Lebensräumen die Rückkehr der wanderfreudigen Wildtiere. So können Störungen durch Freizeitaktivitäten, dichte Wegenetze in den Wäldern sowie eine intensive Waldbewirtschaftung eine Ansiedlung verhindern.
Langenhard bietet gute Voraussetzungen für die Wildkatze
Der Langenhard ist eine von Wäldern umgebene Weidelandschaft, die viele Jahrzehnte militärisch genutzt wurde und heute als Nationales Naturerbe in der Obhut der NABU-Stiftung ist. Die Stiftungswälder dürfen sich ungestört entwickeln und besitzen mit ihrem Strukturreichtum beste Voraussetzungen für die Rückkehr der Wildkatze. So bieten Totholz, dichter Unterwuchs und intakte Waldränder gute Versteckmöglichkeiten für die scheuen Tiere, die Begegnungen mit Menschen nach Möglichkeit vermeiden. Die waldnahen Weiden können zudem für die Mäusejagd genutzt werden. Die aktuellen Nachweise zeigen, dass die Tiere einen Streifzug durch das auch vom Menschen zur Erholung genutzte Gebiet nicht scheuen. Nun hoffen wir, dass sich die Wildkatze auch dauerhaft auf dem Langenhard wohlfühlen wird.
Die ehemalige Militärfläche auf dem Langenhard ist seit 2012 im Stiftungsbesitz. Die zum großen Teil offenen Flächen habe große Bedeutung für Wildbienen und Tagfalter. Aber auch die Gelbbauchunke fühlt sich hier dank zahlreicher Kleingewässer wohl. Mehr →
Wildkatzen sind deutlich größer und schwerer als Hauskatzen. Ihre Beine sind dicker und ihre Schnauze breiter. Außerdem ist ihr Fell länger und kaum gemustert. Auffallend sind auch ihre helle, fleischfarbene Nase und der stark buschige, geringelte Schwanz. Mehr →