Baggern für den Nachwuchs
Bergmolch und Co. bekommen mehr Lebensraum
2. Februar 2022 – Noch halten Bergmolche Winterstarre und verharren in der Erde oder unter Wurzeln und Steinhaufen, bis die Temperaturen steigen. Spätestens im März, wenn die Lebensgeister wieder erwachen, begeben sich die Molche auf die Suche nach geeigneten Laichgewässern wie Waldtümpeln oder mit Wasser gefüllten Wildsuhlen. Im thüringischen Schutzgebiet Schafbachtal der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe werden die streng geschützten Tiere in diesem Frühjahr beste Startbedingungen für ihren Nachwuchs vorfinden. Denn auf den Stiftungsflächen ließ der NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt im Winter 2022 einen Teich vertiefen und drei neue Kleingewässer anlegen.
Laichgewässer in Gefahr
Der Bergmolch fühlt sich in gewässerreichen Wäldern von Mittelgebirgen sehr wohl. Doch wie viele andere Molcharten trifft man auch den Bergmolch immer seltener an, weil er unter der Zerstörung und Beeinträchtigung von Kleingewässern leidet. Im Schafbachtal ist der Erhalt von Kleingewässern besonders wichtig, weil die Region arm an Stillgewässern ist. Der Wickendorfer Teich an der Quellmulde des Schafbachs ist eine wichtige Kinderstube für Berg-, Faden- und Teichmolch. Doch seit vielen Jahren gefährden eingespülte Sedimente vom benachbarten Acker sowie der Laubfall der umstehenden Bäume das Laichgewässer.
Mehr Lebensraum im Schafbachtal
Im Wickendorfer Teich wurde mit Hilfe eines Baggers ein Teil des Schlammes entfernt und in eine ausgehobene Senke in der Nähe umgesetzt. So können auch eventuell entnommene Larven von Libellen überleben. Aus dem Aushub der Senke entstand ein kleiner Ringwall, der das Gewässer künftig vor weiteren Sediment- und Schadstoffeinträgen der Nachbarsfläche schützt. Wenige Hundert Meter entfernt vom Wickendorfer Teich gab es früher noch ein weiteres Stillgewässer, das jedoch durch die Verfüllung mit Erdstoffen verschwand. An seiner Stelle ließen wir drei neue Kleingewässer entstehen, die Berg- und Fadenmolch einen idealen Lebensraum bieten werden. Aber auch viele weitere Amphibienarten werden von diesen mit Landesmitteln geförderten Maßnahmen profitieren.
Schafbachtal seit 2020 in NABU-Hand
Das Schafbachtal liegt im Thüringer Schiefergebirge, nahe der bayrischen Grenze, und zeichnet sich durch vielfältige und artenreiche Naturräume aus. Seit dem Frühjahr 2020 baut die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hier ein 40 Hektar großes Schutzgebiet für Wildkatze, Bergmolch und Co. auf. Die naturschutzfachliche Betreuung der stiftungseigenen Flächen übernehmen die engagierten Ehrenamtlichen des NABU-Kreisverbands Saalfeld-Rudolstadt.
Im Thüringer Schiefergebirge liegt das Schafbachtal, eine vielfältige Landschaft aus Wäldern, Wiesen und Ackerland. Seit dem Frühjahr 2020 baut die NABU-Stiftung hier ein 40 Hektar großes Schutzgebiet für Wildkatze und Co. auf. Mehr →
Auch wenn er nicht auf Bäume klettert: Im Wald fühlt sich der Bergmolch am wohlsten. Seinen Namen trägt er dennoch zu recht, denn er wagt sich hoch hinaus – in den Alpen bis auf 2000 Meter Höhe und mehr. Anstelle von Wäldern lebt der Bergmolch dort in Wiesen und Mooren. Mehr →