Feldlerche und Co. erobern Acker
Ackerumwandlung bei Rebelow hilft der Vogelwelt
23. August 2024 – Fast jeder kennt den unverwechselbaren Gesang der Feldlerche, der im Sommer über den Feldern ertönt. Auf intensiv genutzten Äckern hört man diesen typischen Feldvogel jedoch nur noch selten. Daher freut es uns sehr, dass wir der gefährdeten Feldlerche jetzt wieder Land zurückgeben konnten. Seit dem Herbst 2023 wandeln wir einen ehemaligen Intensivacker im Landgrabental bei Rebelow in eine kleinteilige und strukturreiche Acker- und Weidelandschaft um. Die Wiederbesiedlung verfolgen wir seit dem Frühjahr mit einem Brutvogelmonitoring. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass nicht nur die Feldlerche auf unsere Fläche zurückgekehrt ist, sondern auch weitere schützenswerte Arten wie die vom Aussterben bedrohte Haubenlerche.
Feldlerche braucht offene Weite und vielfältige Strukturen
Die Feldlerche hält sich am liebsten dort auf, wo Pflanzen nicht zu hoch und nicht zu dicht stehen. So können die Vögel ungestört ihre Bodennester bauen, sich verstecken und zwischen den Gräsern und Wildkräutern Nahrung suchen. Ideal ist für sie ein kleinräumiges Mosaik, das aus verschiedenen Ackerfrüchten, Brachen, Wiesen und Weiden besteht. Daher wundert es nicht, dass sich die Feldlerche so schnell auf unserem umgewandelten Acker bei Rebelow niedergelassen hat. Auf dem im Zentrum liegenden „Schutzacker“, der besonders extensiv bewirtschaftet wird, zählten die Kartierer im Frühjahr zehn Feldlerchen-Reviere. Auch auf dem umliegenden Weideland brütete die Feldlerche zahlreich und flächendeckend.
Haubenlerche, Grauammer und Neuntöter sind auch schon da
Daneben ließen sich zwei weitere selten gewordene Lerchenarten auf der Weidefläche nieder: die Heidelerche und die Haubenlerche. Letztere profitiert vom niedrigen Bewuchs der Magerrasen und nutzt gerne auch unseren Weidezaun als Singwarte. Mit der Pflanzung von Bäumen und Heckengehölzen schufen wir auf der weiträumigen Weide zudem vielfältige Strukturen für Hecken- und Wiesenvögel. So ließen sich auch Neuntöter und Grauammer in den strukturreichen Bereichen blicken. Diese erfreulichen Beobachtungen stimmen uns hoffnungsvoll, dass in den kommenden Jahren weitere bedrohte Arten wie das Braunkehlchen auf den einstigen Intensivacker bei Rebelow zurückkehren werden.
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