Frühlingsgefühle bei den Bachneunaugen
Video zeigt erste Erfolge der Renaturierung am Ziemenbach
Bachneunaugen laichen im Bachbett des Ziemenbachs bei Neubrandenburg - Video: Dr. Martin Krappe
25. Juni 2024 - Sie sehen aus wie kleine Aale, die sich im Bach treiben lassen. Doch Bachneunaugen sind keine Fische, sondern urtümliche Wirbeltiere, deren Entwicklung schon vor 500 Millionen Jahren begann. Im Frühsommer treffen sich die Tiere in den Oberläufen von Bächen und Flüssen zum Laichen. Dabei heben sie flache Gruben im Kiesbett aus, in die die Weibchen ihre Eier abgeben. Jedoch sind Bachneunaugen vielerorts selten geworden und gelten als stark gefährdet. Am Rande des Nonnenhofs in Mecklenburg-Vorpommern engagieren wir uns als NABU-Stiftung Nationales Naturerbe für die Renaturierung des Ziemenbachs, wovon auch Bachneunaugen profitieren. Im Video sehen Sie die Tiere beim Laichen im neu angelegten Bachbett.
Ziemenbach soll wieder naturnaher werden
Der Ziemenbach beherbergt eine der größten Populationen von Bachneunaugen im Einzugsgebiet der Peene. Allerdings wurde in der Vergangenheit ein Teil des Bachlaufes begradigt und Entwässerungsgräben angelegt, um die angrenzenden Moorwiesen trockenzulegen. Dadurch verlor auch das Bachneunauge wertvollen Lebensraum. Im Winter starteten wir mit Unterstützung von Studierenden der Fachhochschule Neubrandenburg, der Gesellschaft für Naturschutz und Landschaftsökologie Kratzeburg und der Stiftung Feuchtgebiete die naturnahe Gestaltung eines ersten Bachabschnitts und setzten im April die Arbeiten fort. Die Helfer verteilten bei den Einsätzen Kies im Bachbett und verankerten Totholz, um die Gewässersohle anzuheben und die Strukturvielfalt zu fördern. Dabei wurde besonders auf den Schutz der stark gefährdeten Bachneunaugen geachtet und Substrat passend für sie verteilt. Schon nach einem Monat nutzten im Mai die Tiere die neu angelegten Laichplätze im Kies.
Auch in den nächsten Jahren werden wir den Ziemenbach Stück für Stück weiter renaturieren und Entwässerungsgräben verschließen. So kann er wieder frei fließen und die angrenzenden Moorwiesen mit Wasser versorgen. Helfen Sie uns dabei mit einer Spende!
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