Tagfalter in Grünhaus
Es war 2024 wieder bunt im Naturparadies
26. September 2024 - In den letzten zehn Jahren (2014-2023) wurden im Naturparadies Grünhaus 53 Tagfalterarten nachgewiesen. Allein in den Jahren 2022 und 2023 sind 45 Arten kartiert worden. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe beteiligt sich am deutschlandweiten Tagfaltermonitoring für die Flächen des Nationalen Naturerbes. Dazu sind im Naturparadies Grünhaus drei jeweils 500 Meter lange Zählstrecken eingerichtet worden, die von ehrenamtlichen Kartierern im Zeitraum April bis September mindestens sieben Mal begangen werden.
Tarnkünstler erstmals in Grünhaus kartiert
2024 konnten im Naturparadies Grünhaus wieder zahlreiche Tagfalter beobachtet werden. Besonders erfreulich ist die Häufigkeit des Rotbraunen Ochsenauges, das seit einigen Jahren regelmäßig anzutreffen ist. Diese Schmetterlingsart, die in vielen Teilen Deutschlands selten und vor allem in der Lausitz verbreitet ist, fühlt sich in Grünhaus dank der zahlreichen Waldränder und blumenreichen Offenflächen besonders wohl. Von Juni bis September kann sie bei der Nektaraufnahme auf Acker-Kratzdistel und Goldrute beobachtet werden.
Ein weiteres Highlight der diesjährigen Zählung ist der Kleine Waldportier, der erstmals im Rahmen des Tagfaltermonitorings in Grünhaus im Teilbereich des Mainzer Landes gesichtet wurde. Diese Art liebt trockene, sandige Böden und kommt besonders in Kiefernwäldern vor. Dank seiner perfekt an Baumrinden angepassten Tarnfärbung ist er oft schwer zu entdecken. Die Falter können von Juli bis August beobachtet werden, ihre nachtaktiven Raupen überwintern, bevor sie sich im darauffolgenden Frühjahr verpuppen.
Bekannte Schönheiten wieder gesichtet
Neben diesen Tagfaltern wurden auch vertraute Arten wie der Segelfalter und Schwalbenschwanz mehrfach gesichtet. Beide Arten gehören deutschlandweit zu den größten und schönsten Schmetterlingen und faszinieren mit ihrer eleganten Erscheinung.
Der Schwalbenschwanz ist leicht an seinen langen, schwanzähnlichen Fortsätzen der Hinterflügel zu erkennen und bevorzugt offene Landschaften.
Der Segelfalter, mit seiner markanten schwarz-gelben Zeichnung und den auffälligen Flügelformen, bereichert das Naturparadies mit seinem majestätischen Flug.
Als zusätzliche, bunte Beobachtung wurde der Russische Bär, ein auffällig gefärbter Nachtfalter, der auch tagsüber aktiv sein kann, gesichtet. Obwohl er kein Tagfalter ist, fällt dieser farbenprächtige Bärenspinner durch seine schwarz-weiß gestreiften Vorderflügel und leuchtend orangefarbenen Hinterflügel auf. Seine Warnfärbung soll Fressfeinde abschrecken. Die Art ist in Grünhaus nicht selten und sorgt immer wieder für spannende Entdeckungen.
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In Grünhaus sind mehr als 3.000 Pflanzen- und Tierarten heimisch geworden, darunter so seltene Arten wie Wolf und Wiedehopf. Die Wiederbesiedlung des ehemaligen Tagebaugebietes verfolgen wir jedes Jahr im Rahmen eines Biomonitorings. Unterstützung erhalten wir dabei von Tierfotografen. Mehr →
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