Auf die ehemals intensiv bewirtschafteten Flächen wird regionales Saatgut im Herbst eingesät, ... - Foto: Angelika Fuß
Wildblumen säen, Vielfalt ernten
Projekt für blütenreiche Wieseninseln im Nonnenhof
18. November 2024 - Am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte bei Neubrandenburg liegt der Nonnenhof, eine malerische Landschaft aus Wäldern, Mooren und Wiesen, die sich um den See Lieps erstreckt. Über die Hälfte des rund 1.000 Hektar großen Naturschutzgebietes bewahrt die NABU-Stiftung, um die urigen Naturwälder zu schützen sowie artenreiche Moorwiesen wieder entstehen zu lassen. Seit 2022 arbeiten wir zudem daran, die letzten wertvollen Wiesenbiotope, die hier noch vorkommen, besser miteinander zu vernetzen. So säen wir regionale Wildpflanzen auf ehemaligen Ackerflächen an und verwandeln sie so in blütenreiches Grünland.
Mager, aber artenreich
Im Nonnenhof gibt es noch Restvorkommen an mageren, artenreichen Wiesen, die zwischen Ackerflächen an der Lieps liegen. Diese sind durch langjährige, extensive Bewirtschaftung besonders nährstoffarm, so dass sich Wildkräuter neben Gräsern etablieren können und reichlich Nektar für Schmetterlinge und andere Insekten bieten. Von dem Insektenreichtum profitieren wiederum seltene Wiesenvögel wie Grauammer, Braunkehlchen und Heidelerche. Damit diese spezialisierten Tier- und Pflanzenarten in der intensiv genutzten Kulturlandschaft überleben, brauchen sie eine Vernetzung über Trittsteinbiotope.
Stück für Stück Wieseninseln schaffen
Bereits drei neue, große Wieseninseln an der Lieps ließ die NABU-Stiftung als Trittsteine für die Natur entstehen. In diesen Tagen wird mit finanzieller Unterstützung durch den Insektenschutzfonds auf weiteren acht Hektar Acker regionales Saatgut ausgebracht. Im nächsten Sommer wird die Fläche gemäht und das Schnittgut abtransportiert, um durch den Nährstoffentzug bessere Wachstumsbedingungen für die Wildblumen zu schaffen. Langfristig werden die Wieseninseln von einer Wanderschäferei beweidet. Über die Schafe werden sich die Samen der Wildpflanzen (und auch manche Insekten) noch besser im Stiftungsgebiet ausbreiten. Die Entwicklung der Artenvielfalt auf dem ehemals intensiv genutzten Flächen verfolgen wir in den kommenden Jahren durch botanische Kartierungen und ein Tagfalter-Monitoring.
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