Zahlreiche neue und alte Bewohner in Grünhaus
Naturbeobachtungen 2024 aus dem Naturparadies Grünhaus
15. November 2024 - Das Naturparadies Grünhaus in Südbrandenburg bietet als ehemaliges Bergbaugebiet mit seiner Mischung aus Offenland, Gewässern und Vorwäldern Tier-und Pflanzenarten mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen eine Heimat. Jedes Jahr verfolgen wir dank dem Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Naturforscher die Entwicklung in dem Wildnisgebiet. Das jährliche Monitoring wird durch die finanzielle Unterstützung unserer Grünhaus-Patinnen und Paten ermöglicht. 2024 machten unsere Ehrenamtlichen zahlreiche neue und interessante Beobachtungen.
99 Brutvogelarten sind in Grünhaus zuhause
Während der vier Kartierungstage konnten 67 Brutvogelarten beobachtet werden, darunter erstmals Jagdfasan, Sommergoldhähnchen, Birkenzeisig und Schilfrohrsänger. Damit erhöht sich die Gesamtzahl aller Brutvogelarten im Naturparadies gegenüber dem Vorjahr von 95 auf beeindruckende 99 Arten. Darunter sind auch seltene und spektakuläre Arten wie Uhu, Singschwan und Wiedehopf.
Gänse und Kraniche auf der Durchreise
Im Herbst kamen außerdem Zugvögel wieder in großer Anzahl ins Naturparadies Grünhaus. Nordische Gänse rasten hier vor ihrem Weiterflug. An einem Oktobermorgen wurden an ihrem Schlafplatz beeindruckende 15.000 Gänse gezählt. Neben Tundra- und Blässgänsen wurden auch einzelne Zwerg- und Kurzschnabelgänse in diesem Jahr beobachtet. Kraniche machten zwischen September und November in Grünhaus ebenfalls Station. Mehrfach übernachteten in diesem Jahr bis zu 1.000 Kraniche gleichzeitig, was ein ganz besonderes Naturschauspiel ist.
20 Jahre Pilzkartierung
Seit 2004 werden im Naturparadies Grünhaus Pilzarten durch ehrenamtliche Spezialisten erfasst. Eine erste Auswertung bis 2015 ergab 213 Arten, die nun, nach 20 Jahren, auf beeindruckende 390 Arten angewachsen ist. Die kartierten Pilze übernehmen essentielle Funktionen im Ökosystem von Grünhaus. Mit 56 Prozent stellen die Zersetzer die größte Gruppe und tragen durch den Abbau organischer Substanzen wesentlich zum Nährstoffkreislauf bei. 40 Prozent der Pilze sind Mykorrhiza-Pilze, wie der Erbsenstreuling, die mit Pflanzen wie Kiefern und Birken symbiotisch zusammenleben und deren Nährstoffversorgung verbessern. Sie sind daher in der sandigen Umgebung der Bergbauflächen besonders erfolgreich.
Zuwachs bei Familie Wolf
Auch in diesem Jahr gibt es Wolfsnachwuchs in Grünhaus. Eine Wildtierkamera hielt bereits Mitte April die hochträchtige Fähe fest, so dass wir mit Nachwuchs direkt im Naturparadies Grünhaus rechneten. Im August und September gelangen uns dann weitere Fotos von den beiden Eltern, einem Jährling und sechs Welpen. Bereits seit 2013 gibt es nachweislich Wölfe in Grünhaus. Denn dank der Abgeschiedenheit des Wildnisgebietes finden die Tiere hier ausreichend Ruhe für die Aufzucht ihrer Jungen sowie gute Nahrungsbedingungen.
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In Grünhaus sind mehr als 3.000 Pflanzen- und Tierarten heimisch geworden, darunter so seltene Arten wie Wolf und Wiedehopf. Die Wiederbesiedlung des ehemaligen Tagebaugebietes verfolgen wir jedes Jahr im Rahmen eines Biomonitorings. Unterstützung erhalten wir dabei von Tierfotografen. Mehr →
Das Naturparadies Grünhaus ist Heimat für viele bedrohte Vogelarten. 2023 wurden rund 65 Brutvogelarten nachgewiesen, darunter Hohltaube und Uhu. Außerdem machten während des Vogelzugs über 10.000 Tiere an den Gewässern des ehemaligen Tagebaugebietes Rast. Mehr →
Das fast 2.000 Hektar große Wildnisgebiet in Südbrandenburg ist Heimat vieler Arten: So ist Grünhaus Brutgebiet für seltene Vögel wie den Wiedehopf und wichtige Rastregion für Zehntausende Zugvögel. 2022 konnte auch der Wolf wieder beobachtet werden. Mehr →