Schlangengraben schlängelt wieder
Alter Graben bei Wullwinkel wurde saniert
Februar 2013: Im Schlangengraben fließt das Wasser wieder ohne Rohr. Als erste Teilaufgabe des Wiedervernässungsprojektes im Biesenthaler Becken renaturierte der Förderverein des Naturparks Barmin den Schlangengraben bei Wullwinkel.
Bei den Arbeiten wurde bis Februar 2013 der mehrere Meter tief reichende Schlangengraben angehoben und das als Düker funktionierende Rohr sowie eine Verwallung des Langerönner Fließes beseitigt. Diese Anlagen hatten zu früheren Zeiten das Wasser zur Langerönner Mühle umgeleitet, die jedoch seit Jahren nicht mehr betrieben wird.
Durch die Veränderungen am Schlangengraben wird zum Frühjahr 2013 der angrenzende Erlenbruch wieder ausreichend mit Wasser versorgt. Der alte Graben wurde mit Torf und Weiden angehoben und der neue Lauf durch Pfahlreihen vor Erosion geschützt. So fließt der Bach endlich wieder an der Geländeoberkante und erweckt den Erlenbruch als besonders geschütztes Biotop zu neuem Leben. Mit dem lebendigen Nass kann sich hier wieder die typische Moorvegetation ansiedeln und der Moorabbau durch Bakterien wird gestoppt. Dadurch setzt das Moor weniger klimaschädliche Treibhausgase frei.
Auch die Torfentnahmestellen werden bald nicht mehr als Wunden in der Landschaft zu sehen sein: Mit der Ansiedlung von frischem Grün wird das Naturschutzgebiet um weitere gesunde Feuchtbiotope bereichert.
Für die Zukunft will die NABU-Stiftung weitere Arbeiten des Vernässungsprojektes mit ihrem Flächenbesitz unterstützen. Geplant ist beispielsweise der Bau einer Fischaufstiegstreppe an der Hellmühle, deren Fertigstellung für April 2013 erwartet wird. Dann können Aale, Forellen, Hecht, Döbel, Bachneunauge und Westgroppen wieder frei zwischen dem Hellmühler Fließ, dem Hellsee und den darüber liegenden Gewässern wandern.
Mehr zum Biesenthaler Becken
Die NABU-Stiftung engagiert sich mit Flächenerwerb und Waldumbau im rund 1.000 Hektar großen Naturschutzgebiet „Biesenthaler Becken". Das nördlich von Berlin gelegene Schutzgebiet besticht mit seinen wachsenden Mooren, artenreichen Feuchtwiesen und Wäldern. Mehr →
Im Biesenthaler Becken werden die ehemaligen Moore und Fließgewässer ökologisch saniert, um wieder strukturreiche Naturräume zu schaffen. Die NABU-Stiftung unterstützt die Sanierung durch Flächenkauf. Mehr →